Görtz schließt 80 Filialen Entscheidung über zweites Schuhhaus am Westenhellweg gefallen

Schuhgeschäft Görtz hat neuen Investor: Filiale am Westenhellweg bleibt
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Der angeschlagene Schuhhändler Görtz mit rund 160 Filialen in Deutschland und Österreich hat einen neuen Investor gefunden. Damit nähert sich das Unternehmen in großen Schritten dem Ziel eines erfolgreichen Abschlusses der Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung.

Wie es in einer Presseerklärung der Hamburger Ludwig Görtz GmbH heißt, ist es ein Privatinvestor mit Hamburger Wurzeln, der den Gläubigern das interessanteste Fortführungskonzept sowie das tragfähigste Angebot unterbreitet habe. Eine entsprechende Investorenvereinbarung wurde bereits unterzeichnet. „Der Investor ist vom Potential des Geschäftsmodells auf Basis einer zunehmenden Verzahnung der Kanäle überzeugt, insbesondere mit Blick auf ein nunmehr optimiertes deutschlandweites Filialnetz“, so das Unternehmen.

Wie so oft heißt Optimierung auch in diesem Fall nichts anderes als Reduzierung. Auch mit dem neuen Investor soll der Wandel von einem reinen Schuhfilialisten zu einem auch erfolgreichen Onlinehändler weiter vorangetrieben werden. Die Verschlankung des Filialnetzes sei unvermeidbar. Statt mit 160 will man künftig nur noch mit knapp 80 Filialen in Deutschland und Österreich präsent sein.

Meilenstein für Sanierung

Auf Anfrage unserer Redaktion nach der Zukunft von Görtz in Dortmund antwortete ein Unternehmenssprecher am Montag (20.2.): „Mit dem Einstieg eines Investors hat das Unternehmen einen wichtigen Meilenstein im Sanierungsprozess erreicht. Das ist eine gute Nachricht für Kunden und Mitarbeiter von Görtz. Eine weitere gute Nachricht ist die, dass Görtz in Dortmund bleiben wird: die Görtz Filiale im Westenhellweg 55-57 bleibt bestehen.“

Die Görtz17-Filale am Westenhellweg 86 bis 88 gegenüber der Petri-Kirche, mit der gezielt ein junges Publikum angesprochen werden sollte, habe man aber „leider im Rahmen des Sanierungsverfahrens letzte Woche schließen“ müssen.

Das Konzept, unter "Görtz 17" ein Schuhsortiment gezielt für ein junges Publikum anzubieten, ist offensichtlich nicht aufgegangen. Die Filiale gegenüber der Petri-Kirche am Westenhellweg in Dortmund wurde vor wenigen Tagen geschlossen und ist inzwischen komplett geräumt.
Das Konzept, unter „Görtz 17" ein Schuhsortiment gezielt für ein junges Publikum anzubieten, ist offensichtlich nicht aufgegangen. Die Filiale gegenüber der Petri-Kirche am Westenhellweg wurde vor einigen Tagen geschlossen und ist inzwischen komplett geräumt. © Wilco Ruhland

40 Prozent Umsatz online

Dass man das bundesweite Filialnetz ausdünnen muss, erklärt das Unternehmen mit dem gestiegenen Anteil des Internethandels. „Der Umsatz des Onlinegeschäfts ist in jüngster Zeit signifikant auf etwa 40 Prozent des Gesamtumsatzes angewachsen“, sagt der Sprecher und stellt fest: „Gemeinsam mit unserem stationären Geschäft verfügen wir so über alle notwendigen Bausteine, um Görtz zukunftssicher umzubauen.“

In unmittelbarer Nachbarschaft der ehemaligen Görtz17-Filiale am Westenhellweg soll es schon im kommenden Monat ein neues Schuhgeschäft geben. Das Damenschuhgeschäft Tamaris soll am 8. März in dem derzeit leer stehenden Ladenlokal im Lensing-Carrée öffnen. Zuletzt wurde das Ladenlokal als Pop-up-Kunstgalerie genutzt, nachdem dort die Modekette Sizeer ausgezogen war.

Offen ist nach wie vor, wie es mit dem Schuhgeschäft Salamander weitergeht. Der Mutterkonzern Ara hat für sein Tochterunternehmen im Dezember 2022 Insolvenz angemeldet.

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