Ein Ameisenbär und ein Rotkehlchen machen Werbung für ein Café, das demnächst im Kreuzviertel eröffnet. Mit einem völlig verrückten Namen. Ein anderes Geschäft ist dafür umgezogen.

Kreuzviertel

, 02.02.2020, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn Apolline Johr-Schlünder und ihr Mann Axel Schlünder darüber nachdenken, welchen Namen ihr Café bekommen wird, müssen sie lächeln. „Ich habe manchmal gedacht: Das können wir nicht machen, das ist ja viel zu verrückt. So einen Namen behält keiner“, sagt Axel Schlünder (41). Seine Frau ist da optimistischer: „Ich glaube, gerade verrückte Namen bleiben hängen.“

Und ein kreativer Name ist schließlich genau das Richtige für ein Kreativcafé. Es soll „Mirelda und Herr Bratskartoffel“ heißen. So heißen nämlich das Rotkehlchen und der Ameisenbär. Ist doch ganz einfach.

Das sieht doch schon ganz gemütlich aus: Im Café herrscht Wohnzimmeratmosphäre.

Das sieht doch schon ganz gemütlich aus: Im Café herrscht Wohnzimmeratmosphäre. © Martina Niehaus

Drinnen, in den Räumen an der Schillingstraße 30, sieht alles noch etwas rustikal aus: „Es gibt noch eine Menge zu tun“, sagt die 32-Jährige. Aber die Wände sind frisch gestrichen, erste Möbel stehen schon.

Auf einem knallroten Sofa erklären die Gründer des Start-up-Unternehmens, was es mit ihrem Café auf sich hat: „Hier wird Kreativität und Nachhaltigkeit in gemütlicher, nostalgischer Atmosphäre gelebt.“

Mal-Kurse und Kindergeburtstage

Kurse im Malen, Schachtelkunst, Collagen oder Kochkurse sollen angeboten werden. Dazu gibt es auch etwas auf die Gabel: Vegetarische, überwiegend regionale und kleine hochwertige Speisen und Getränke, die größtenteils in Gläsern angerichtet werden.

„So können die Speisen auch ,to go‘ mit einem Pfandsystem verkauft werden“, sagt Axel Schlünder. „Wir müssen aber erst ausprobieren, wie das angenommen wird.“

Sogar einen Kaugummiautomaten gibt’s im Café. Axel Schlünder sammelt nämlich Kaugummi-Automaten. Zwölf Stück hat er zu Hause.

Sogar einen Kaugummiautomaten gibt’s im Café. Axel Schlünder sammelt nämlich Kaugummi-Automaten. Zwölf Stück hat er zu Hause. © Martina Niehaus

Wer mag, darf also bei Kaffee und kleinen Gerichten künstlerisch aktiv werden. Kreativ eben. „Man kann zum Beispiel Rohlinge wie Schatzkisten, Leinwände, Schachteln bearbeiten. Gerne auch mit Kindern“, erklärt Apolline Johr-Schlünder. „Wir stellen die Materialien dafür zur Verfügung.“

Mit Kindern kennen sich die beiden gut aus: Apolline Johr-Schlünder ist Sozialpädagogin, Theaterpädagogin und Kreativtherapeutin. Axel Schlünder ist gelernter Koch, Erzieher und Clown. Kennengelernt haben sie sich auf der Arbeit in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie. Und Eltern sind sie auch. Mit dem Café möchten sie sich jetzt einen Traum verwirklichen.

Zwei niedliche Figuren geben dem Café ihren Namen

„Wir leben in einer schnelllebigen, gehetzten Zeit“, erklärt Apolline Johr-Schlünder. „Hier kann man zur Ruhe kommen und mit seinen Kindern Zeit verbringen - oder selbst kreativ werden.“

Rotkehlchen „Mirelda“ und Ameisenbär „Herr Bratskartoffel“ sind auch die Figuren in dem gleichnamigen Kinderbuch. „Das Buch wurde von uns entworfen, illustriert und wird eine große Rolle im Café spielen“, sagen die beiden.

Zwei niedliche Tiere machen Werbung für das neue Café.

Zwei niedliche Tiere machen Werbung für das neue Café. © Martina Niehaus

Die Figuren werden als Postkarten, Illustrationen, individuelle Wundertüten und durch das Buch präsent sein. „Auch Kindergeburtstage kann man bei uns feiern“, sagt Axel Schlünder.

Das Start-Up-Unternehmen hat im vergangenen Dezember den zweiten Platz beim 5-Euro-Start-Up-Ideenwettbewerb gemacht. Auf der Plattform „Startnext“ machen die Unternehmer Werbung für ihr Projekt – und suchen Mitstreiter, die das Ganze finanziell unterstützen.

Die Kurstermine und Öffnungszeiten des Cafés möchten die beiden auf der Eröffnungsfeier bekanntgeben - dafür peilen sie die erste Märzwoche an.

Die Polsterei „Freiräume“ ist einige Straßen weiter gezogen

Das neue Café befindet sich im ehemaligen Ladenlokal der Polsterei „Freiräume“. Inhaberin Laura Popp (32) ist mit ihrem Geschäft ein paar Straßen weiter gezogen, an die Große-Heim-Straße 56, schräg gegenüber von „Fräulein Meier“.

Die Polsterei „Freiräume“, die bisher ihren Sitz in der Schillingstraße hatte, zieht jetzt um.

Die Polsterei „Freiräume“, die bisher ihren Sitz in der Schillingstraße hatte, zieht jetzt um. © Martina Niehaus

Nachdem die Raumausstatterin drei Jahre lang ihr Geschäft an der Schillingstraße hatte, hat sie in den neuen Räumlichkeiten mehr Platz und ein größeres Schaufenster gefunden. „Hier gibt es auch mehr Laufkundschaft“, freut sich Laura Popp. Sie geht davon aus, dass sie in rund drei Wochen eröffnen wird.