Die Einschleppung von Coronaviren in Alten- und Pflegeheimen lässt sich mit Schnelltests nicht verhindern.

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Schnelltests helfen nicht, Corona aus Alten- und Pflegeheimen fernzuhalten

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Was haben die Schnelltests bei Corona im Hinblick auf die Infektionszahlen in den Alten- und Pflegeheimen gebracht? Dr. Frank Renken, Leiter des Dortmunder Gesundheitsamtes, sieht eine Gefahr.

Dortmund

, 03.02.2021, 08:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auch wenn die 7-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen in Dortmund innerhalb einer Woche um 20 Punkte zurückgegangen ist, von 98,6 am 25. Januar auf 77,3 am 1. Februar, ist der Wert immer noch „deutlich zu hoch“, stellte Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner am Dienstag, 2.2., nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands fest.

Gleichzeitig sprach die Stadträtin von einer „erfreulichen Entwicklung“; denn immerhin: Dortmund liegt unter dem Schnitt von Nordrhein-Westfalen mit einem Inzidenzwert von 83,3.

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Vor allen in den Alten- und Pflegeheimen gebe es noch immer mehr Infektionen, „als wir uns wünschen“, sagte Dr. Frank Renken, Leiter des Gesundheitsamtes. Das sei aber nicht allein in Dortmund so, sondern auch in anderen Städten der Umgebung. Der jüngste Fall sind 21 Infektionen im Awo-Heim an der Sendstraße in Wambel.

Kritik an Schnelltests

Dabei hätten manche die Erwartung gehabt, dass mit Schnelltests die Zahl der Neuinfektionen in den Alteneinrichtungen gesenkt werden könne. Andere wiederum hätten diese Erwartung kritisiert, sagte Renken.

Und die Kritik an den Schnelltests müsse man aufrechterhalten. Der Amtsleiter: „Die Testungen haben nicht zur deutlichen Reduzierung des Eintrags bei Infektionen geführt.“

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Schnelltests könnten aufgrund ihrer hohen Fehlerwahrscheinlichkeit keine Sicherheit generieren. Renken: „Wenn man aber einen solchen Test bei sich durchführen lässt und der negativ ist, neigt der Mensch dazu, sich sicher zu fühlen, obwohl er weiß, dass der Test nicht sicher ist.“

Das wiederum könne dazu führen, dass man bei den Vorsichtsmaßnahmen, etwa bei der Hygiene, „ein ganz klein bisschen weniger akkurat“ sei, als man es sonst gewesen wäre.

Impfungen sind wieder angelaufen

Noch habe die Stadt keinen genauen Überblick darüber, ob unter den Dortmunder Todesfällen wegen Corona zum größten Teil Heimbewohner seien, so der Amtsleiter. Allerdings deute vieles darauf hin, dass sie aus Alten- und Pflegeheimen kämen. Sie seien dann vermutlich nach längerer Behandlung im Krankenhaus gestorben.

Derweil sind die Impfungen in den Pflegeheimen seit Samstag wieder angelaufen, berichtete Gesundheitsdezernentin Zoerner, sowohl die ersten als auch die zweiten Impfungen, die beide wegen Impfstoffmangels unterbrochen worden waren. Seit Sonntag wird auch nach und nach in den Krankenhäusern geimpft, so Zoerner. Dabei gelte nach wie vor: „Die Menge des Impfstoffs bestimmt das Tempo.“

382 Impfdosen erhält die Stadt täglich. Darüber hinaus kommen noch ein paar Dosen für die Krankenhäuser. Am Montag starten die Impfungen für die über 80-Jährigen im Impfzentrum auf Phoenix-West.