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Schneemann bauen bei 7 Grad? Burkhard Dreischer gibt ungewöhnliche Tipps
Welttag des Schneemanns
Der 18. Januar gilt als Welttag des Schneemanns. Auch wenn gerade keine Flocke vom Himmel fällt, kann man sich in Dortmund einen frostigen Gesellen erschaffen. Wie das geht? Das erklärt Wetterexperte Burkhard Dreischer.
Jeder Kind weiß wohl, wie es geht: Einfach Schneemassen zusammenballen, kleine auf große Kugeln aufeinander stapeln und ganz zum Schluss Stöcke und Steine für die zumindest groben Gesichtspartien hineinstecken. Und fertig ist der Schneemann.
Was allerdings eher wenige wissen: Seit 2010 wird anlässlich dieses Wintervergnügens ein Welttag des Schneemanns begangen - immer am 18. Januar. Initiiert wurde dieser ungewöhnliche Motto-Tag von einem Schneemannsammler aus Reutlingen.
Ab ins Sauerland - nicht nur zum Skifahren
Doch das kreative Schneegestöber begeistert auch die Menschen im flachen Ruhrgebiet - egal, ob klein oder groß. Zu diesen Fans zählt sich auch Burkhard Dreischer, Meteorologe und Wetterfrosch bei Radio 91.2.
Angesprochen auf den Welttag des Schneemanns verrät Dreischer: „Da bin ich an erster Front.“ An diesem Tag zieht es ihn ins Sauerland, eigentlich zum Skifahren. Aber nicht nur, sagt Dreischer: „Ich fahre nach Winterberg und baue dort meinen Schneemann aus“, erzählt er.
Sein Rekord liegt bei sechs Monaten
Ausbauen? Ja, im vergangenen Dezember erschuf der Wetterexperte bereits einen Schneemann, der in seinem Garten in Lünen steht. Er besteht aus Sauerland-Schnee. Und „sein Kumpel“, wie er sein Geschöpf zu pflegen nennt, steht immer noch.
Im Sauerland könnte der Schneemensch also ordentlich zulegen. Vielleicht habe er dann auch einen richtigen Namen verdient, etwa „Mr. Frostie“, wie Dreischer scherzt.
Bei so viel Akribie hat Dreischer einige Tipps für den perfekten Schneemannbau auch in unserer Region gesammelt. „Ich packe eine Decke darüber, dann bleibt es bei niedrigen Temperaturen“, verrät er. Und das sorgte für eine lange Haltbarkeit seiner winterlichen Figuren: „Ich habe das auch schon mal über ein halbes Jahr geschafft.“
Schnee in Dortmund? „Möglich ist alles“.
Entscheidend für einen solchen nachhaltigen Schneemann sei, dass dieser dick sei: „Dann kann er auch mal sieben Grad ertragen.“ Doch in Dortmund oder Lünen ist das nicht so einfach, schließlich bleibt im Ruhrgebiet traditionell nicht so viel Schnee liegen.
Zudem blieb ein Kälteeinbruch bisher aus, weiß auch Dreischer: „Im Moment ist es zu mild“, sagt der Meteorologe über die niedrigen Temperaturen. Allerdings erinnert er an den letztjährigen Februar. Damals waren wahre Schneemassen vom Himmel gekommen und tagelang liegen geblieben. Dreischer: „Möglich ist alles“. Und das gilt offenbar auch für die Lebenserwartung eines Schneemanns.
Geboren und aufgewachsen in Essen zog es mich zunächst nach Bochum, wo ich Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaft studierte, bevor ich in Dortmund strandete. Als Kind des Ruhrgebiets schreibe ich nicht nur über die Kultur, sondern auch über die Menschen in der Region.
