IGA 2027
Scheitert die Garten-Ausstellung an fehlenden Fördermitteln?
Eigentlich sind große Erwartungen mit der Internationalen Garten-Ausstellung 2027 (IGA) verbunden. Schließlich soll sie den Strukturwandel im Ruhrgebiet vor Augen führen. Doch es fehlt an Mitteln. Gibt es keine Fördermittel vom Land, droht das Großereignis zu scheitern.
DORTMUND
, 14.12.2017 / Lesedauer: 3 minDie Kokerei Hansa soll Teil der IGA 2027 werden. © Stephan Schütze
Die Stadtspitzen von Dortmund und Essen machen sich nun akute Sorgen. Uns läuft die Zeit davon, lautete nach einer gemeinsamen Sitzung der Verwaltungsvorstände die Botschaft von Oberbürgermeister Ullrich Sierau und seinem Essener Amtskollegen Thomas Kufen. Ihre Hauptsorge ist die Finanzierung der IGA 2027.
Denn noch immer fehlt eine verbindliche Förderzusage des Landes. Die gab es von der alten rot-grünen Landesregierung mündlich, ist aber nie schriftlich fixiert worden. Nun laufen intensive Gespräche mit der neuen CDU/FDP-Landesregierung, wie Jens Hapke als Sprecher des federführenden Regionalverbands Ruhr (RVR) auf Anfrage erklärte. Ziel ist eine verbindliche Absichtserklärung des Landes für eine Förderung. Sie soll Grundlage für weitere Beschlüsse in den RVR-Gremien und den beteiligten Städten sein.
Projekt Garten-Ausstellung ist über zehn Jahre angelegt
Dabei drängt die Zeit. Da die IGA ähnlich wie die Internationale Bauausstellung als „Dekaden“-Projekt, also über zehn Jahre angelegt ist, müsste der Startschuss 2018 fallen. Bis Mitte nächsten Jahres, so ist es mit der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft vereinbart, soll der Projekt- und Finanzplan stehen.
Um welche Größenordnung es dabei geht, zeigt ein Bericht, der am Freitag in der RVR-Verbandsversammlung beraten wird. Dabei ist der vor zwei Jahren genannte Finanzrahmen von 400 Millionen Euro deutlich abgespeckt worden. Der „Durchführungshaushalt“ wird nun auf 98 Millionen Euro beziffert. Gut die Hälfte soll über die Einnahmen von erhofften drei Millionen Besuchern hereinkommen, der Rest von den beteiligten Städten getragen und nach und nach „angespart“ werden.
Größtes Projekt ist für Dortmund geplant
Deutlich größer wird der Investitionsbedarf eingeschätzt. Bis zu 220 Millionen Euro sollen dafür nötig sein – mit der Hoffnung auf finanzielle Unterstützung durch das Land und aus verschiedenen Fördertöpfen von Bund und EU. Das mit 50 Millionen Euro größte Projekt ist unter dem Titel „Emscher nordwärts“ für Dortmund geplant. Dabei soll, wie berichtet, das Areal entlang der Emscher vom alten HSP-Werksgelände an der Rheinischen Straße bis zur Kokerei Hansa in Huckarde zum Zukunftsgarten werden.