Hell, luftig, einladend: Der Wohn- und Essbereich mit der offenen Gemeinschaftsküche ist rund 120 Quadratmeter groß. Ljubinka Bange freut sich, dass bald die ersten Demenzkranken in die WG einziehen. © Uwe von Schirp
Besonderer Neubau
Schandfleck ist jetzt Vorzeige-Standort: Kindergarten und Demenz-WG unter einem Dach
Der Neubau mit Kindergarten und Demenz-Wohngemeinschaft ist fertiggestellt. Im Erdgeschoss spielen bereits die Kinder. In zehn Tagen ziehen die Senioren ein. Es wirkt schon jetzt einladend.
Im Erdgeschoss spielen bereits die Kinder. Eine Etage darüber kniet David Wohlrab mit einem Akkuschrauber vor einen Küchen-Unterschrank. Schlussspurt in der Einrichtung einer Demenz-Wohngemeinschaft. Sie befindet sich in dem strahlend weißen, einladenden Neubau an der Dörwerstraße mit einem Kindergarten der Caritas unter einem Dach.
Der langjährige Schmuddelstandort des Stadtteils wurde mit dieser Architektur wachgeküsst. Der einstige Supermarkt- Standort und Angstraum ist verschwunden.
Die Kinder haben bereits vor Weihnachten ihre Einrichtung in Beschlag genommen. Zum 1. Februar sollen nun die ersten Senioren in die Wohngemeinschaft (WG) einziehen, sagt Ljubinka Bange. Sie ist Geschäftsführerin des Ambulanten Pflegedienstes „Med DoCare“, dem Betreiber der Demenz-WG.
David Wohlrab baut derzeit die Gemeinschaftsküchen und - wie hier - die Einbauküchen in den Appartements auf. © Uwe von Schirp
„In diesen zwei Wochen wird jetzt noch aufgebaut“, erklärt Ljubinka Bange. Allein 120 Quadratmeter ist der Wohn-, Ess- und Küchenbereich der WG groß. Die Küche steht bereits. Bestellt und abrufbereit sind die Tische, Stühle und Fernseher für den zentralen Aufenthaltsbereich sowie das Büromobiliar.
Terrasse mit Kräutergarten
Zum Gemeinschaftsbereich gehört auch ein Hauswirtschaftsraum. „Viele Demenzkranke sind körperlich noch fit und aktiv“, erklärt die Geschäftsführerin. Eine große Terrasse lockt in den Sommermonaten an die frische Luft. Ljubinka Bange will hier einen Kräutergarten anlegen, auch um den Geruchssinn der Bewohner anzuregen.
Die zwölf Einzelzimmer sind zwischen 16 und 19 Quadratmeter groß – plus eines barrierefreien Duschbades. Alle Zimmer verfügen über bodentiefe Fenster, die je nach Lage einen Blick aufs Schulzentrum, die Nachbarschaft oder den Garten bieten. Die Räume haben alle Telefon- und Antennenanschlüsse sowie einen Notruf.
Fünf Quadratmeter groß sind die barrierefreien Duschbäder. Der Wohn-/Schlafraum der Bewohner liegt jeweils in L-Form um das Bad. © Uwe von Schirp
„Die Zimmer sind bei der Übergabe leer, die Bewohner richten sie selbst mit ihren Sachen ein“, sagt Ljubinka Bange. „Auch die Badezimmer sind aus pflegerischer Sicht nackt. Haltegriffe oder Kippspiegel für Rollstuhlfahrer können dann nach den individuellen Bedürfnissen angebracht werden.“
Kinder kommen zum Vorlesen
Zwei Appartements liegen, durch eine Tür getrennt, außerhalb des Wohnbereiches. „Sie sind auch für zwei Personen geeignet“, betont Ljubinka Bange. „Die Bewohner können auch am Gemeinschaftsleben der WG teilnehmen.“
Der Neubau wirkt großzügig, modern und auch ohne Möbel schon einladend. Christel Koll ist zu einem Besichtigungstermin gekommen. Die Netterin sucht einen Platz für ihre 95-jährige Mutter. „Sie ist körperlich noch fit und beweglich“, sagt sie. „Ich hoffe, dass sie hier ein bisschen gefordert wird.“
Dazu sollen auch die kleinen Besucher des Caritas-Kindergartens aus dem Erdgeschoss beitragen. In kleinen Gruppen werden sie die Senioren besuchen, sich Geschichten vorlesen lassen und gemeinsam Fotos anschauen. Ljubinka Bange: „Ältere Menschen reagieren positiv auf Kinder.“
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