Wo sind die beliebten Schafe Frieda und Wanni? Dortmunder vermissen wollige Vierbeiner

Schafe Frieda und Wanni finden ein neues Zuhause auf dem Höchsten
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Wer sich „ne Pommes“ nebenan holte, zur Bushaltestelle wollte, einkaufen oder spazieren ging, traf auf der kleinen Wiese neben dem Dorfgrill an der Preinstraße seit Jahren regelmäßig „Frieda“ und „Wanni“. Doch seit geraumer Zeit sind die beiden in Dortmund-Wellinghofen bekannten Schafe verschwunden. Was wurde aus ihnen?

Vorab: Den Tieren geht es gut. Sie haben ein neues Zuhause gefunden – auf dem Höchsten.

Das Grundstück an der Preinstraße 74 in Dortmund-Wellinghofen ist leer und derzeit nur eine Wiese. Hier soll neu gebaut werden.
Die Wiese vor dem Gebäude an der Preinstraße 74 wuchert allmählich zu. Für die Fläche gibt es Neubaupläne. © Britta Linnhoff

Neubaupläne vertrieben Schafe

Wer Frieda und Wanni wiedersehen möchte, muss nun also hoch zum Höchsten, zur Wittbräucker Straße und an der Ecke zum Restaurant „Overkamp“ einbiegen in die Straße „Am Ebberg“. Kurz vor dem Waldparkplatz gibt es schon seit vielen Jahren eine Wiese mit Ziegen – und nun eben auch mit Schafen. Hier haben Frieda und Wanni ein neues, idyllisches Zuhause gefunden.

Es war irgendwann Ende 2023, als klar wurde, dass die beiden an der Preinstraße nicht bleiben konnten. Das Haus steht schon lange leer, das Grundstück wuchert langsam zu, seit die beiden Tiere dort nicht mehr regelmäßig fressen.

Das alte Gebäude ist vermutlich in absehbarer Zeit Vergangenheit, denn: „Für das Grundstück Preinstraße 74 wurde bereits am 27. April 2023 ein positiver Vorbescheid für die Errichtung eines Mehrfamilienhauses mit Tiefgarage und zwei Doppelhäusern mit vier Einzelgaragen erteilt“, teilt die Stadt Dortmund auf Anfrage mit. Dann gibt es keinen Platz mehr für Frieda und Wanni.

Die Ziegen haben das Sagen

Die beiden Schafe stehen nun mit insgesamt fünf Ziegen auf dem Höchstener Grundstück. Keine Frage, wer hier das Sagen hat: Lucy, Bibi, Marti, Purzel und Buddy führen hier klar und keck das Kommando.

Als an diesem Dienstagvormittag im Mai Karin Dittrich, die die Tiere gemeinsam mit einer Freundin versorgt, mit drei großen Eimern voller Verpflegung anrückt, drängen die Ziegen in den Vordergrund. „Klar“, sagt Karin Dittrich, „die Ziegen waren zuerst hier, die Schafe haben Respekt.“

Zwei Ziegen stehen in einem Unterstand.
Kecker Blick in die Kamera: Während die beiden Schafe eher auf Abstand gehen, haben die Ziegen keinerlei Berührungsängste. © Britta Linnhoff

Die Ziegen kennen kein Pardon: Da scheut man sich auch nicht, das Kohlrabiblatt einfach frech aus dem Beutel zu ziehen, bevor es verteilt wird. Wanni und Frieda gehen äußerst zurückhaltend und eher scheu an die Sache. Sie beobachten das Treiben im Stall mit gebührendem Abstand.

Aber auch die beiden Schafe kommen zu ihrem Recht: Es gibt auch für sie Kohlrabiblätter, Apfelstücke, trockenes Brot, Heu und natürlich frisches Wasser.

Die Schafe Frieda und Wanni fressen aus zwei Trögen.
Guten Appetit: Auch für Frieda und Wanni gab es Apfel- und Brotstücke. © Britta Linnhoff

Schafscherer gesucht

Karin Dittrich hat das alles im Griff. „Ob ich fünf Ziegen oder noch dazu zwei Schafe versorgen, das macht keinen Unterschied“, sagt sie. Seit 40 Jahren schon hat sie Tiere hier auf dieser Wiese, früher auch noch Pferde, „aber man wird ja auch nicht jünger“, erklärt sie und lacht. Das sei jetzt die „letzte Garde“, sagt sie. Einmal am Tag schaut sie nach dem Rechten. Neben dem großen Stall haben Frieda und Wanni sogar ein eigenes kleines Schlafgemach direkt nebenan.

Nur ein Problem müssen Karin Dittrich und ihre Freundin noch lösen: Sie suchen händeringend nach jemandem, der Frieda und Wanni scheren kann. Einen Schafscherer haben sie bisher nicht gefunden.

Wer helfen kann, dass Frieda und Wanni ihren dicken Pelz loswerden, kann einfach einen Zettel an den Zaun heften, mit den Kontaktdaten – damit Frieda und Wanni auch im Sommer weiterhin glücklich auf dem Höchsten leben können.

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