Ärger über nur teilweise erfolgte Straßensanierung Stadt erklärt ungewöhnliches Vorgehen

Aplerbecker Straße: Ärger über nur teilweise erfolgte Sanierung
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Eigentlich sollte die einwöchige Sperrung der Aplerbecker Straße eine gute Nachricht sein: Nach Jahren intensiver Nutzung und starkem Lieferverkehr – vor allem durch die Anbindung an REWE und TEDI – wurde ein Teil der maroden Straße endlich saniert. Doch statt Erleichterung macht sich bei Bürgerinnen und Bürgern sowie in der Politik Frust breit: Die Sanierung wurde nicht auf der gesamten Strecke durchgeführt – und sorgt jetzt für Irritationen und Ärger.

„Warum alles auf einmal reparieren, wenn man sich noch etwas für nächstes Jahr aufheben kann?“, fragt Rainer Gudat sarkastisch. Der Anwohner hat den Zustand der Straße nach den Bauarbeiten dokumentiert und stellt fest: „Es fehlen noch die Markierungen, aber dafür kann man die Straße ja nochmal sperren.“ Gudats Fazit: eine unverständliche Maßnahme, deren langfristiger Nutzen zumindest fraglich scheint.

Auch in der Bezirksvertretung Brackel ist die Enttäuschung groß. SPD-Fraktionsvorsitzender Dirk Sanke hat offiziell eine Anfrage an die Stadt gestellt. „Bürgerinnen und Bürger, die auf diese Streckenführung angewiesen sind, fragen sich zu Recht verärgert, wieso nicht gleich komplett saniert wurde, wenn doch ohnehin mit schwerem Gerät gearbeitet wurde“, so Sanke. Die Maßnahme sei schwer nachvollziehbar, gerade in Zeiten, in denen das Vertrauen in öffentliche Verwaltung ohnehin auf dem Prüfstand stehe. „Diese Flickschusterei verärgert die Menschen mehr, als dass sie Vertrauen schafft.“

Die geflickte Fahrbahn der Aplerbecker Straße in Dortmund nach der Sanierung.
Nach Sanierung der Aplerbecker Straße sieht der Fahrbahnbelang nicht an allen Stellen gut aus, wie unser Foto zeigt. © Rainer Gudat

Stadtsprecherin Alexandra Schürmann erklärt auf Anfrage: Derzeit prüfe die Stadt Dortmund, ob eine grundhafte Erneuerung der Aplerbecker Straße möglich sei – samt Beantragung von Fördermitteln. Hintergrund sei, dass die Straße in den letzten Jahren stark belastet wurde, da sie zeitweise als Umleitungsstrecke für den Brackeler und Asselner Hellweg diente. Ein Gutachten soll nun klären, ob diese Belastung zu gravierenden Schäden geführt hat. Nur dann könne ein Antrag auf Fördermittel Aussicht auf Erfolg haben.

„Eine grundhafte Erneuerung bedeutet jedoch weit mehr als das Aufbringen einer neuen Asphaltschicht“, betont Schürmann. „Hier wird der gesamte Fahrbahnaufbau erneuert – das ist nicht nur kostenintensiv, sondern auch planungsaufwändig und würde Jahre bis zur Umsetzung dauern.“

Vor diesem Hintergrund habe sich das Tiefbauamt kurzfristig entschieden, mit den verfügbaren Mitteln zumindest Teilbereiche instand zu setzen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Weiter abzuwarten, erschien angesichts des desolaten Zustands der Fahrbahn als riskant. Die jetzt durchgeführte Maßnahme seien also als Zwischenlösung zu verstehen, so Schürmann.