Dortmunder Clan-Boss nach Deutschland abgeschoben Mit kiloweise Kokain gehandelt

Clan-Boss nach Deutschland abgeschoben: Kiloweise mit Kokain gehandelt
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Der Mann, der als Sammy Miri bekannt wurde, befindet sich nach jahrelanger Flucht wieder in Deutschland. Im März wurde der 38-Jährige im türkischen Antalya festgenommen, zuvor war ein versuchter Zugriff in Spanien fehlgeschlagen. Am Samstag (3.8.) brachten Sicherheitskräfte ihn nun zurück nach Deutschland.

Das Amtsgericht Dortmund verkündete dem Clan-Boss noch am selben Tag gleich zwei Haftbefehle: Neben dem, der bereits seit drei Jahren besteht, betreffe ein weiterer Taten, die der Beschuldigte aus der Türkei heraus begangen haben soll, so die Staatsanwaltschaft. Es geht in beiden Fällen um den Handel mit Kokain.

Zielfahnder des Landeskriminalamts NRW, ein zuständiger Sonderdezernent der Staatsanwaltschaft Dortmund sowie beteiligte Bundesbehörden waren in enger Zusammenarbeit über drei Jahre mit der aufwändigen Fahndung nach dem Beschuldigten befasst.

Sammy Miri: Antrag auf Staatenlosigkeit abgelehnt

Der 38-Jährige trägt eigentlich einen anderen Namen - der Name des Miri-Clans wird bundesweit mit organisierter Kriminalität in Verbindung gebracht. Die Frage nach der Nationalität des Mannes ist eine Zeit lang unklar gewesen, unter anderem gab es einen abgelehnten Antrag auf Staatenlosigkeit. Inzwischen gehen die Ermittler von syrischer Staatsangehörigkeit aus.

Im Sommer 2021 waren bereits sieben Personen festgenommen worden, die dem Dortmunder Clan-Ableger zugeordnet werden. Vier verschiedene Nationalitäten waren bei den Festgenommenen vertreten. Die sieben Personen sind zu Freiheitsstrafen von zwei Jahren bis zu acht Jahren und zehn Monaten verurteilt worden.

Mindestens zehn Jahre Haft

„Mehrheitlich“ seien diese Urteile rechtskräftig, heißt es von der Staatsanwaltschaft jetzt. Ein Teil der Verfahren läuft also noch. Der zuständige Staatsanwalt kündigte bereits an, dass Sammy Miri als Rädelsführer eine Haftstrafe im zweistelligen Jahresbereich zu erwarten habe.

Der Verhaftete ist auch in der Hip-Hop-Musikszene aktiv gewesen. Fast 70.000 Abonnenten haben Ausschnitte aus seinem Leben auch während der Flucht über Instagram verfolgt. Eine Anklage sei noch nicht geschrieben, demnach gebe es auch noch keinen Zeitplan für einen möglichen Prozess, heißt es von der Staatsanwaltschaft.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 5. August 2024.