Eine Dortmunderin bekommt einen wichtigen Posten in der neuen Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD. Die Sozialdemokratin Sabine Poschmann wird Staatssekretärin im Bauministerium.
Das mag bürokratisch klingen, bedeutet aber: Damit steht sie zukünftig auf der Ebene direkt unterhalb den Bundesministern.
Seit 2013 im Bundestag
Als Ministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen hat die SPD die 37-jährige Verena Hubertz bestimmt. Sie wird unterstützt von zwei Parlamentarischen Staatssekretären: dem 50-jährigen Sören Bartol aus dem Wahlkreis Marburg sowie der 56-jährigen Sabine Poschmann aus Dortmund.
Sabine Poschmann sitzt seit der Wahl 2013 im Deutschen Bundestag. Als Nachfolgerin von Ulla Burchardt, die von 1990 bis 2013 Abgeordnete war, wurde sie SPD-Direktkandidatin für den Wahlkreis Dortmund II.
Wirtschaft als Schwerpunkt
Den gewann die gebürtige Castrop-Rauxelerin Poschmann bisher vier Mal gegen CDU-Kandidaten: 2013 und 2017 mit 46,7 Prozent gegen Steffen Kanitz (46,7 zu 32,2 sowie 38,8 zu 29,1 Prozent), 2021 und 2025 gegen Michael Depenbrock (39,1 zu 20,3 sowie 32,4 zu 24,8 Prozent).
Einer der politischen Schwerpunkte von Sabine Poschmann ist Wirtschaft. Sie war von 2015 bis 2021 stellvertretende wirtschaftspolitische Sprecherin sowie Mittelstands- und Handwerksbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion.

Sprecherin für Sportpolitik
Auch nach 2021 gehörte sie dem Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestages an. Zudem saß sie im Sportausschuss und wurde während der Zeit der Ampel-Regierung sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.
„Ich freue mich und ich bin schon stolz darauf, dass man mich ausgewählt hat“, erklärte Poschmann am Montagmittag. Da war sie gerade mit dem Zug auf dem Weg aus Dortmund nach Berlin - glücklich, aber auch im Wissen, dass nun einige Arbeit auf sie wartet.
„Eigentlich Donnerstag zurückgefahren“
„Normalerweise wäre ich am Donnerstag schon zurückgefahren“, so Poschmann. Daraus werde aber jetzt wohl nichts: „Wahrscheinlich gibt es ganz viel zu lesen.“ Im Ministerium stehe die Änderung der Baugesetzgebung an. Prozesse sollten beschleunigt und entschlackt werden, heißt es.
Immerhin: Ganz neu sei das Thema Bauen für sie ja nicht, unterstreicht Poschmann. Sowohl im Wirtschaftsausschuss als auch rund um den Bereich Sport habe sie immer damit zu tun gehabt. Und schließlich: Auch in ihrer Zeit in der Dortmunder Lokalpolitik - Poschmann saß von 1999 bis 2009 im Stadtrat - habe man ja schon einige Projekte in die Wege geleitet.
„Sicher etwas fremdbestimmter“
Sie sei ab sofort sicher „etwas fremdbestimmter“, vermutet die 56-Jährige. Zu ihren Aufgaben wird es auch gehören, die Bundesministerin bei Terminen zu vertreten - in ganz Deutschland, sicher auch darüber hinaus.
Zudem hat Poschmann ab sofort zwei Büros: wie bisher ihr Abgeordnetenbüro plus ein neues im Ministerium.
Fünf Dortmunder im Bundestag
Poschmann lebt in Aplerbeck, ist verheiratet und hat einen Sohn. Vor ihrer Zeit in Berlin war sie bei DEW21 beschäftigt, zuletzt als „Regionalmanagerin im Bereich Energie- und Unternehmensstrategie“. Davor hatte sie in der Dortmunder Lokalpolitik gewirkt - zunächst als jüngstes Mitglied des Stadtrats, später als eine stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD.
Im Vorstand der Dortmunder SPD hat Poschmann zwar keinen Posten. Sie ist aber als Abgeordnete beratendes Mitglied. Insgesamt hat Dortmund aktuell fünf Bundestagsabgeordnete: neben Poschmann der ebenfalls direkt gewählte SPD-Kandidat Jens Peick (Dortmund I) sowie Sonja Lemke (Linke), Matthias Helferich und Peter Bohnhof (beide AfD), die über die NRW-Landeslisten ihrer Parteien den Einzug schafften.