Verkehr in Dortmund
S-Bahnhof im Dortmunder Westen bekommt eine neue Park+Ride-Anlage
Schlaglöcher, Pfützen, Schotter: Die Park+Ride-Fläche am S-Bahnhof in Dortmund-Kley lädt nicht zum Parken ein. Nun gibt es neue Pläne – auch Radfahrer und Behinderte sollen profitieren.
Bislang gibt es am S-Bahnhof Kley nur eine provisorische P+R-Fläche mit tiefen Schlaglöchern. Das soll sich zukünftig ändern. © Beate Dönnewald
Was der Nachbar-Stadtteil Oespel schon lange hat, soll Kley nun auch endlich bekommen: eine vernünftige Park+Ride-Fläche am S-Bahnhof an der Kleybredde.
Das teilt die Stadt Dortmund mit, die gleichzeitig eine zeitnahe Umsetzung mit Hilfe des EU-Förderprojekts „Emissionsfreie Innenstadt“ in Aussicht stellt.
Noch handelt es sich nur um einen Vorschlag des Verwaltungsvorstands. Das letzte Wort hat der Rat, der die Maßnahme noch beschließen muss.
Die Pläne sind aber bereits sehr konkret: Vorgesehen sind 32 Stellplätze, 15 überdachte Fahrrad-Bügel mit integriertem Wartebereich an der heutigen Bushaltestelle und eine barrierefreie Erschließung.
Bislang müssen die Autofahrer mit einer provisorischen, unbefestigten P+R-Anlage Vorlieb nehmen. Schotter, Schlaglöcher und Pfützen bestimmen das Bild. Aktuell finden hier 18 Fahrzeuge Platz.
Neue Anlage erhält zwei Behinderten-Parkplätze
Im Gespräch sind Betonpflaster für die Parkflächen und Asphaltbeton für die Fahrgasse mit entsprechendem Unterbau. Zwei Behinderten-Stellplätze sollen unmittelbar an den S-Bahn-Zugängen und an der Bushaltestelle platziert werden, um Behinderten den Umstieg vom Auto in Bus oder S-Bahn zu erleichtern.
Nach dem Regen haben sich große Pfützen in den Schlaglöchern der Park+Ride-Fläche am S-Bahnhof Kley gebildet. © Beate Dönnewald
Auch an sehbehinderte Menschen wird gedacht: Für sie sollen Leiteinrichtungen installiert werden.
Anreise mit dem Fahrrad soll attraktiver werden
Die meisten Menschen kommen zum S-Bahnhof Kley zu Fuß (60 Prozent), mit dem Auto (17 Prozent), dem Bus (Linien 470 / 440 / 16 Prozent), und dem Fahrrad (6 Prozent). Das hat eine Fahrgast-Befragung des Projektteams „Emissionsfreie Innenstadt“ im November 2019 ergeben – vor der Takt-Umstellung von 20 auf 15 Minuten. Mithilfe der neuen Fahrrad-Abstellanlage soll die Anreise mit dem Fahrrad zugunsten der Umwelt attraktiver gemacht werden.
Insgesamt soll das Vorhaben dazu beitragen, dass weniger Menschen mit dem Auto in die Innenstadt fahren und so weniger CO2- und Schadstoffe erzeugt werden. Die Verkehrsverlagerung vom Auto auf Fuß, Rad und ÖPNV durch attraktivere Schnittstellen sei dafür unerlässlich, so die Stadt.
Jeder zusätzliche P+R-Nutzer könnte jährlich 2,89 Tonnen CO2 einsparen
„Unterstellt man, dass die in der Fahrgast-Befragung ermittelte durchschnittliche Wege-Länge von rund 31 Kilometern mit der S-Bahn auch von den neu gewonnenen P+R-Kunden zurückgelegt wird, kann jeder zusätzliche P+R-Nutzer jährlich 2,89 Tonnen CO2 einsparen“, heißt es in der Pressemitteilung.
Die Kosten für den Straßenbau inklusive Grün, Beleuchtung und Beschilderung der P+R-Anlage Kley sind mit circa 487.000 Euro kalkuliert und sollen zu 80 Prozent mit Mitteln von EU und Land im Zuge des Projektes „Emissionsfreie Innenstadt“ finanziert werden.