Abschied: Die „helle Helene“ hat immer für die Rechte der Verbraucher gekämpft

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Abschied: Die „helle Helene“ hat immer für die Rechte der Verbraucher gekämpft

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Wenn Unternehmen Kunden abzocken wollen oder das Internet streikt - die Verbraucherzentrale NRW kümmert sich darum. Die Fälle landeten dann auch bei Helene Schulte-Bories. Das ist nun vorbei.

Dortmund

, 04.06.2020, 19:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wir alle sind Verbraucher. Sobald wir Kunde von irgendjemandem oder auf eine Dienstleistung angewiesen sind, werden wir dazu. Das läuft häufig reibungslos, doch schnell gerät man etwa an eine Partnervermittlung, die einen einfach nicht an den Mann oder die Frau bringt, aber trotzdem abkassiert, oder es meldet sich eine dubiose Inkassofirma, die erpresserische Briefe schreibt.

Man gerät ins Schwitzen, Panik steigt auf - und man weiß sich nicht zu helfen. Ist die Not besonders groß, fällt einem vielleicht die Verbraucherzentrale ein. Dort landen täglich mehrere solche aussichtslose Fälle, die Mitarbeiter dort haben Erfahrung mit vielen Kuriositäten.

Helene Schulte-Bories ist eine dieser Leute von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Dortmund - und es gibt kaum einen Fall, den sie nicht kennt. Damit ist nun aber Schluss. Helene Schulte-Bories gibt die Leitung der Beratungsstelle Dortmund ab und geht in den Ruhestand.

Nicht bloß Rechtsberatung

Mit Wehmut sprach Oberbürgermeister Ullrich Sierau bei der Verabschiedung am Donnerstag von der „hellen Helene“. „Sie sind mir nie auf die Nerven gegangen“, sagte Sierau. Immer, wenn die Verbraucherzentralen-Leiterin den Finger in Wunden der Stadt legte, habe sie da konstruktiv getan. Sie habe nicht bloß Rechtsberatung geleistet, sondern sich „sehr wohltuend gesellschaftlich eingemischt“.

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35 Jahre lang machte sie das in Dortmund. Helene Schulte-Bories gab Ratsuchenden Tipps im Umgang mit übermächtig wirkenden Konzernen und teilte den Dortmundern mit, wie man sich effizient vor Sonnenstrahlen schützt oder welche Mikrowellen gefährlich sind.

Die Arbeit fand nicht hinter verschlossenen Türen statt, sondern Helene Schulte-Bories suchte auch immer die Öffentlichkeit, in dem sie in der Dortmunder Stadtgesellschaft mitgemischt habe, lobte Iris van Eik, Bereichsleiterin der Verbraucherzentrale NRW die Arbeit Schulte-Bories‘ „Du hast dem Verbraucherschutz in Dortmund ein Gesicht gegeben“, fasste sie zusammen.

Abschied unter Tränen

Unter Tränen verabschiedete sich Helene Schulte-Bories mit einem Glückauf an die Stadt. „Viele sind gewillt, die Stadt zum Positiven zu verändern“, sagte sie bei der Verabschiedung am Donnerstag. „Ich bin immer gern in Dortmund aktiv gewesen, ich liebe diese Stadt.“ Sie hoffe, sie habe ein wenig zur Veränderung beigetragen.

Helene Schulte-Bories‘ Nachfolger wird Rafael Lech, der zurzeit noch die Beratungsstelle in Gelsenkirchen leitet, aber in Dortmund lebt. „Ich bin mir der großen Fußspuren bewusst und möchte gern auch eigene hinterlassen“, kündigte er an.

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