
© Tobias Larisch (A)
1,7 Kilometer Umweg statt wenige Meter: Anwohner wollen Sperrung nicht hinnehmen
Rüschebrinkstraße
Zu einem Dauerthema entwickelt sich die für den Durchgangsverkehr gesperrte Rüschebrinkstraße. Jetzt unternahmen einige Anwohner einen weiteren Vorstoß, dagegen vorzugehen.
Der Ärger um die für den Durchgangsverkehr gesperrte Rüschebrinkstraße geht weiter. Gleich mehrere Anwohner machten am Dienstag (14.9.) in der Einwohnerfragestunde der Bezirksvertretung Scharnhorst ihrem Ärger über die Situation Luft.
Tenor: Die Bewohner zum Beispiel des Wambeler Holzes müssen einen Umweg von 1,7 Kilometer über die neue Sinterstraße fahren, um auf die B236 zu kommen. Wäre die Rüschebrinkstraße nicht für sie gesperrt, wären es nur wenige Meter. Das sei auch aus Umweltschutzgründen nicht zu verantworten.
Auch solle ja am Ende der Wambeler Heide eine Kindertagesstätte gebaut werden. Das bedeute, dass der Verkehr in den Straßen Wambeler Heide, Hahnenholz, Wambeler Holz, Holzgraben und Rüschebrinkstraße weiter ansteigen werde. Als Lösung schlägt die Anwohner-Gruppe vor, die Rüschebrinkstraße zur Anliegerstraße mit Durchfahrtsverbot für Lkw aus südlicher Richtung zu machen.

Viele Autofahrer missachten das Durchfahrtverbot der Rüschebrinkstraße, die zur reinen Busschleuse erklärt worden ist. © privat
Zum Hintergrund: Die Rüschebrinkstraße ist Anfang Januar 2020 zur reinen Bus- und Anwohnerstraße erklärt worden, um die Anlieger vor dem Durchgangsverkehr - auch in Richtung des Westfalenhütten-Geländes - zu schützen.
Es gibt zwei verschiedene Lager unter den Anwohnern
Seither gibt es zwei verschiedene Lager unter den Anwohnern. Tenor der Gegenseite: „Durch die Verkehrsberuhigung der Rüschebrinkstraße hat sich für uns die Wohnqualität erheblich verbessert. Die Belästigung durch Verkehrslärm, Staubbelastung oder hohes Verkehrsaufkommen wurde dadurch stark vermindert. Wir bitten, diesen Beschluss wie umgesetzt zu belassen.“
Der Verkehr im Wambeler Holz sei bedeutend weniger geworden. Viele Bewohner aus Scharnhorst-Ost haben diese Straße vorher als Schleichweg zur B236 genutzt, so die Argumentation dieser Gruppe.
Sie bezweifle, so eine Befürworterin der Sperrung, dass tatsächlich so viele Menschen mehrmals am Tag die Strecke über die Sinterstraße fahren müssen. Sie glaube auch nicht, dass der CO2-Ausstoß durch den Umweg besonders hoch sei. Was sie fordere, sei einfach ein bisschen Solidarität mit den Bewohnern des Wambeler Holzes, die nun vom Verkehr etwas entlastet seien.
Beide Gruppierungen legten bereits lange Unterschriftenlisten zur Unterstützung ihrer Argumentation vor.
Bezirksbürgermeister Werner Gollnick machte in der Sitzung am Dienstag deutlich, dass derzeit nicht geplant sei, an der gegenwärtigen Situation etwas zu ändern. Die Anwohner werden also weiterhin die Umleitung über die Sinterstraße in Kauf nehmen müssen.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
