Schausteller Patrick Arens holte bei der Pressekonferenz mit Oberbürgermeister Thomas Westphal ein wenig aus, sprach erst über die Strahlkraft des Weihnachtsmarktes für Dortmund, über eine Schaufenster-Aktion mit den Kaufleuten der Dortmunder Qualitätsroute und wie gut die Lichtinstallationen in der Kampstraße ankommen.
Erst dann verkündete er die Überraschung: Die umstrittene Kugel, die am Freitag als Spitze auf den größten Weihnachtsbaum der Welt gesetzt worden war, wird wieder gegen den gewohnten Engel ausgetauscht. Damit reagieren die Schausteller auf die heftige Kritik, die die Umdekoration ausgelöst hatte.

Man habe feststellen müssen, dass bei dem Effekt, den man mit der Kugel setzen wollte, den meisten Leuten die Tradition gefehlt habe. „Gerade wir Schausteller sind natürlich sehr traditionsbewusst und haben die Diskussion in den letzten Tagen verfolgt“, sagte Arens. Dabei habe man festgestellt, wie viel der Engel und seine Symbolik den Menschen bedeute.
Die Konsequenz: „Bis zur offiziellen Illumination des Baumes am Montag wollen wir den Engel wieder auf den Baum bringen“, kündigte Arens an. Der Wechsel solle noch in dieser Woche vollzogen werden. Die Stände in der Weihnachtstadt öffnen erstmals am Donnerstag (23.11.), am Montag (27.11.) wird der Weihnachtsmarkt Dortmund 2023 nach der Pause am Totensonntag dann offiziell eröffnet und die Beleuchtung des Weihnachtsbaums angeschaltet - dann mit der Engel auf der Spitze.
Symbol für Weltoffenheit
Arens verteidigte noch einmal die Entscheidung für die Kugel, die viele Betrachter als Fußball identifiziert haben. Sie sollte als Weltkugel die Weltoffenheit und Internationalität Dortmunds symbolisieren, erklärte der Schausteller. Mit Fußball generell oder der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft mit Dortmunder als einer Gastgeber-Stadt habe das nichts zu tun, versicherte er.
Immerhin könne man positive Lehren aus der Diskussion ziehen, merkte Arens an. Sie zeige, wie sehr sich die Dortmunderinnen und Dortmunder mit dem Baum identifizieren, ihn „als ihr Eigentum betrachten“. In Zukunft wolle man eventuell über einen Wettbewerb oder Aufruf die Menschen zur Mitgestaltung einladen. „Wir werden in Zukunft in Design-Fragen ein bisschen mehr auf die Gesellschaft zugehen“, erklärte der Schausteller-Chef.
Lob für die Entscheidung gab es direkt von Oberbürgermeister Thomas Westphal. „Ich bin froh, dass der Engel zurück ist“, sagte er. Und es sei großartig und ein Zeichen von Größe, dass der Schausteller-Verband auf die Diskussion um die Kugel reagiert habe. „Das ist ein starkes Signal. Der Engel ist gewohnt und gehört da auch hin“, erklärte der OB. „Die Freude wächst jetzt umso mehr.“
Bewährtes Sicherheitskonzept
Nur noch am Rande war das Sicherheitskonzept für die Weihnachtsstadt ein Thema, das Westphal und Arens eigentlich vorstellen wollten. Es deckt sich aber mit dem Konzept der vergangenen Jahre. „Das bewährte Sicherheitskonzept in Abstimmung mit der Stadt bleibt. Es hat sich ja in den vergangenen Jahren als gutes System erwiesen“, sagte Arens.
Dazu gehören wieder Durchfahrtssperren an wichtigen Straßen in der City, ein Lkw-Einfahrtverbot für den inneren Wallring täglich ab 13 Uhr. Um das Veranstaltungsgelände der Weihnachtsstadt ist ein Sicherheitsbereich festgelegt worden, in dem auch E-Scooter nicht abgestellt werden können. Polizei und Ordnungsamt zeigen mit verstärkten Streifen Präsenz. Und die gemeinsame Citywache des Kommunalen Ordnungsdienstes und der Polizei am Brüderweg 6-8 hat ihre Öffnungszeiten bis in die späten Abendstunden erweitert.
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