Mehr Solidarität geht nicht: Vier Dortmunder Friseurinnen machten unbezahlte Überstunden. Die Einnahmen kommen allein den Gastronomen im Stadtteil zugute. © Ulrike Wernicke

Coronavirus

Riesen-Resonanz auf Corona-Solidaritätsaktion von Dortmunder Friseurinnen

Es ist ein ungewöhnliches Zeichen von Solidarität in der Corona-Krise: Vier Dortmunder Friseurinnen haben für gebeutelte Gastronomen in ihrem Stadtteil Überstunden gemacht. Der Erfolg: riesig.

Oespel

, 17.11.2020 / Lesedauer: 3 min

Der Montag ist für die meisten Friseure der wohlverdiente Ruhetag. Schließlich sind sie auch samstags für ihre Kunden da und machen sie mit einem neuen Haarschnitt oder frischer Farbe glücklich.

Für vier Dortmunder Friseurinnen fiel diese Pause Anfang der Woche aus. Stattdessen legten Annika Wernicke, Anke Arwanitopoulos, Annette Schnell und ihre Chefin Ulrike Wernicke im Oespeler Salon „Abschnitt 34“ eine Extraschicht ein – ohne dafür allerdings einen einzigen Cent zu bekommen.

Sämtliche Einnahmen sind für die Gastronomen

Denn die unbezahlten Überstunden sind Teil einer besonderen Solidaritätsaktion: Sämtliche Einnahmen vom 16. November gehen an die umliegenden Gastronomen, die bereits zum zweiten Mal vom Corona-Lockdown betroffen sind.

Anfangs waren die Zweifel bei Ideengeberin Ulrike Wernicke groß. „Hoffentlich stößt die Aktion überhaupt auf genügend Resonanz“, sagte die Friseurmeisterin Anfang November. Deshalb hatte sie sich ein bescheidenes Ziel gesetzt und die Aktion auf drei Gastro-Betriebe reduziert: „Vielleicht sind ja für jeden 100 Euro drin, quasi als Trinkgeld-Ersatz.“

Doch dann seien sämtliche Erwartungen ganz schnell übertroffen worden, erzählt Ulrike Wernicke am Dienstag (17.11.). „Viele Kunden haben bereits im Vorfeld gespendet. Auch Geschäftsleute aus dem Dorf sind mit Geldumschlägen in den Salon gekommen.“ 850 Euro seien vor der eigentlichen Sonderschicht zusammengekommen.

Ulrike Wernicke freut sich riesig, dass ihre Spendenaktion für die heimische Gastronomie auf so große Resonanz gestoßen ist. © Beate Dönnewald

Womit sie auch nicht gerechnet habe: „Es haben sich sogar Neukunden angemeldet, weil sie unbedingt die Aktion unterstützen wollten. Eine Dame kam extra aus Brackel“, freut sich Ulrike Wernicke.

„Alle haben beim Bezahlen aufgerundet“

Ganz schnell seien alle Termine vergeben gewesen. „Am Ende waren es über den Tag verteilt 30 Kundinnen und Kunden“, erzählt die Salon-Inhaberin. Und sie alle seien überaus großzügig gewesen. „Alle haben beim Bezahlen aufgerundet.“ Ulrike Wernicke kann es immer noch nicht fassen: „Insgesamt sind es 1700 Euro geworden. Ich bin überwältigt.“

Weil sie nun deutlich mehr Geld als erwartet verteilen kann, wolle sie nicht nur drei, sondern sechs Oespeler Gastro-Betriebe unterstützen, so Ulrike Wernicke. „Und unsere Nagel-Designerin, die momentan ja auch nicht arbeiten darf, kriegt ebenfalls ein bisschen was ab.“

Für die Salon-Inhaberin war die Extraschicht erst nach über zehn Stunden beendet. Dass die Füße am Dienstag mehr schmerzen als sonst, nähme sie gerne in Kauf. „Es war eine super Aktion und ich freue mich einfach über die große Solidarität für unsere Gastronomen.“ Am 19. November wolle sie das Geld überreichen.

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