
© Marian von Hatfzeld
Rewe-Türsteher möchte seinen Kunden einfach „Danke!“ sagen
Supermärkte in Corona-Zeiten
Ein Castrop-Rauxeler arbeitet als Türsteher beim Rewe in Dortmund-Dorstfeld. Er ist positiv überrascht über die geduldigen Kunden. Sein Markenzeichen trägt er auch bei der Arbeit.
„Der Cowboy ist wieder da“, wird Thorsten R. oft von Kunden des Rewe-Supermarkts an der Planetenfeldstraße begrüßt. „Der Hut ist mein Markenzeichen, den trage ich auch privat, so erkennen mich die Leute wieder“, erzählt der 38-Jährige, der an diesem Donnerstag (9.4.) vor dem Markt steht.
Dabei trägt er den besagten Cowboyhut, eine Warnweste, Handschuhe und eine Schutzmaske. Angst sich bei der Arbeit zu infizieren habe er nicht. „Das ist, damit die Kunden sich sicherer fühlen“, erklärt der gebürtige Hesse.
Die neue Arbeit hat er erst kürzlich begonnen: Seit Montag (6.4.) weist er Kunden am Rewe darauf hin, den Abstand einzuhalten, und kontrolliert, ob jeder mit einem Einkaufswagen in den Markt geht. „Ich verteile auch Einkaufs-Chips für jeden, der einen braucht und informiere die Leute, die in der Schlange stehen, wann es weiter geht“, fügt der Castrop-Rauxeler hinzu.
„Verhalten ist Grundstein für ein stressfreies Miteinander“
Auch an diesem Vormittag erledigt Thorsten R. seine Aufgaben. Eine ältere Dame möchte ohne Einkaufswagen in den Rewe. Der selbsternannte „Türsteher mit dem Cowboyhut“ bittet die Dame höflich, sich wegen der Einkaufswagen-Pflicht einen Wagen zu nehmen und bietet ihr noch einen Chip an.
Die Dame nimmt dankend an und holt sich einen Einkaufswagen. „Ich muss kaum was machen, die Menschen sind überaus freundlich und zuvorkommend“, erzählt der gelernte Schweißer. Er fügt hinzu: „Das entspannte Verhalten der Kunden ist für mich der Grundstein für ein stressfreies Miteinander“.

Die Kunden vom Rewe-Markt in Dortmund-Dorstfeld warten auf Einkaufswagen, um den Laden betreten zu dürfen. © Marian von Hatzfeld
Gerade deshalb möchte er sich bei allen Kunden für ihr Verständnis bezüglich der Maßnahmen und ihre Unterstützung in dieser schweren Zeit bedanken. „Die Leute sind Wahnsinn, ich gehe hier jeden Tag mit einem Lächeln raus“, betont Thorsten R. Das Verhalten sei sogar „Balsam für die Seele“.
„Lächeln ist die beste Verteidigung“
Der groß gewachsene Mann sei positiv überrascht über das Verhalten und „hätte viel mehr Diskussionen“ erwartet. Aber „natürlich gibt es auch Kunden, die aus der Reihe tanzen“. Denjenigen solle man aber mit Freundlichkeit und Höflichkeit gegenüber treten. Er findet: „Ein Lächeln ist die beste Verteidigung“.
Als Negativbeispiel nennt er die Begegnung mit einer jungen Dame, die sich gegen die Maßnahmen gestellt und die Angestellten sogar als „schwachsinnige Idioten“ beleidigt habe. „Aber das sind so kleine Ausnahmen, das macht dann nichts aus“, erzählt der gut gelaunte Security-Mann.
Am Donnerstagvormittag behält der „Türsteher mit dem Cowboyhut“ Recht. Keiner der in Schlange stehenden Kunden beschwert sich, obwohl sie warten müssen. Eine ältere Dame übergibt einem jüngeren Mann sogar einen Einkaufswagen mit den Worten „den Euro schenke ich Ihnen“.