Rewe stand 14 Jahre leer – jetzt gibt es einen Nachfolger

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Rewe stand 14 Jahre leer – jetzt gibt es einen Nachfolger

rnImmobilien in Dortmund

Knapp 1000 Quadratmeter umfasst das Ladenlokal an der Aplerbecker Straße. Der letzte Nutzer, die Rewe-Kette, hatte hier 2006 die Türen geschlossen.

Aplerbeck

, 30.01.2020, 20:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Anwohner der Aplerbecker Straße 457 werden am 27. Februar (Donnerstag) darüber informiert, was sich in dem Ladenlokal im Erdgeschoss noch in diesem Jahr tun wird. Auch Bezirksbürgermeister Jürgen Schädel wird mit vor Ort sein, um die Lage zu erläutern und die neuen Mieter vorzustellen.

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Das wird nämlich nicht wieder ein Einzelhandel sein, sondern die Aplerbecker Flüchtlingshilfe. Der eingetragene Verein, der aktuell noch seinen Sitz in der Eggensteinstraße hat, möchte noch in diesem Jahr in die leer stehenden Geschäftsräume einziehen. „Wir haben aber noch eine Menge Arbeit vor uns“, sagt Wolfgang Buchholz, Vorsitzender des Flüchtlingsvereins. Arbeit heißt, dass sich der Verein um den Brandschutz, aber auch um eine großflächige Sanierung kümmern muss.

Nach nur zwei Jahren Standortwechsel

Die Immobilie gehört Wolfgang Erbach, der auch im Besitz des Rodenbergcenters ist.

„Der Stand ist, dass er uns den Laden angeboten hat. Wir machen einen Nutzungsvertrag und müssen die laufenden Kosten übernehmen. Über die genaueren Modalitäten haben wir aber noch nicht weiter gesprochen“, sagt Buchholz.

Sarkis Kazanjian, Wolfgang Buchholz und Marlis Koch (beide Flüchtlingsverein)

Sarkis Kazanjian, Wolfgang Buchholz und Marlis Koch (beide Flüchtlingsverein) © Jörg Bauerfeld

Aber warum verlässt die Flüchtlingshilfe nach nur zwei Jahren den Standort an der Eggensteinstraße? Der Grund ist, dass das Gebäude bald abgerissen werden soll. „Und wir brauchten dann einen neuen Standort“, so Buchholz.

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Daher der erneute Umzug. „Die Aplerbecker Straße ist aber auch ein schöner Standort, an dem wir auch etwas Neues entwickeln können“, sagt Wolfgang Buchholz.

In dem ehemaligen Rewe-Markt könne man eine Art Stadtteilzentrum entwickeln. Schulungsräume hätten dort Platz und es gäbe auch eine Sonderfläche an der die Dortmunder Tafel mitarbeiten könnte.

Auch Kunden ohne Migrationshintergrund

Aber im Fokus stehen natürlich die Projekte, mit denen sich die Flüchtlingshilfe ihren Platz im Stadtbezirk erarbeitet hat. Da ist in erster Linie der Second-Hand-Laden. Der Kleidertreff, der von ehrenamtlichen Mitgliedern geleitet wird, ist das größte Angebot.

Der Kleidertreff wird aber nicht nur von Flüchtlingen genutzt. „Wir verzichten bewusst auf eine Bedürftigkeitsprüfung oder die Überprüfung von Flucht- oder Migrationshintergründen“, sagt Buchholz.

Der seit vielen Jahren leerstehende Laden an der Aplerbecker Straße.

Der seit vielen Jahren leerstehende Laden an der Aplerbecker Straße. © Jörg Bauerfeld

Kleidung, Schuhe und Haushaltswaren gibt es. Alles Spenden aus der Bevölkerung. „Das, was wir nicht verkaufen können, geben wir weiter an andere karitative Einrichtungen“, sagt Buchholz. Neben dem Kleidertreff sollen aber auch die Sozial-Beratung, das Begegnungscafé und die Fahrradwerkstatt mit an die Aplerbecker Straße umziehen.

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Die Fahrradwerkstatt soll an dem neuen Standort ausgeweitet werden. Kooperationen mit der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft am Ostpark und mit der Selbsthilfereparaturwerkstatt Velo-Kitchen Dortmund laufen schon.

Jetzt auch die Reparatur von Instrumenten

Neu sein wird allerdings das Repair-Café, das noch am jetzigen Standort der Aplerbecker Flüchtlingshilfe, an der Eggensteinstraße, seine Arbeit aufnehmen wird. Los geht‘s am 20. März 2020 um 10 Uhr. Ab da immer an jedem 2. Dienstag im Monat.

„Wir werden uns mit dem Angebot von anderen Repair-Cafés abheben“, sagt Buchholz. Denn neben einem gelernten Schneider wird auch ein Instrumentenbauer aus Syrien seine Dienste anbieten. Sarkis Kazanjian heißt er. Er hat ein Händchen für die Reparatur von Instrumenten aller Art. Von der Flöte bis hin zum Klavier.

Räder gesucht

Fahrradwerkstatt braucht noch Kinderräder

  • Die Fahrradwerkstatt, in der alte Fahrräder wieder verkehrssicher gemacht werden und dann zumeist an geflüchtete Menschen weitergegeben werden, braucht noch dringend gebrauchte Kinderfahrräder.
  • Wer noch welche abzugeben hat, kann diese dienstags von 10 bis 13 Uhr oder mittwochs von 13 bis 14 Uhr an der Eggensteinstraße 3 abgeben.