Auf großen Plakaten werben die Dortmunder Rewe-Märkte für besonnenes Einkaufen, gerade in der Vorweihnachtszeit. © Natascha Jaschinski
Coronavirus
Rewe-Märkte im Corona-Stress: „Bitte nicht mit der ganzen Familie einkaufen“
Kunden-Limit und Vorweihnachtszeit: Die Situation in Dortmunds Supermärkten spitzt sich zu. Zwei Rewe-Kaufleute im Dortmunder Westen verraten, wie es für alle stressfreier ablaufen könnte.
Ohne Einkaufswagen darf niemand den Rewe-Markt betreten. Denn: Sind alle Wagen unterwegs, ist das Kunden-Limit erreicht. Im Rewe-Markt Nolte in Marten zum Beispiel dürfen auf einer Verkaufsfläche von 1500 Quadratmetern maximal 75 Kunden gleichzeitig einkaufen. So schreibt es die aktuelle Coronaschutzverordnung vor.
„Am vergangenen Freitag gab es bei uns kurzzeitig einen Engpass und Kunden mussten draußen warten“, berichtet die Martener Kauffrau Katharina Nolte. Sie hat deshalb einen großen Wunsch an ihre Kundschaft: „Bitte kaufen Sie nicht mit der ganzen Familie ein.“
Nach Möglichkeit sollte jeder Kunde sogar alleine kommen. Davon profitierten dann alle, so Nolte: „Es gibt weniger Wartezeiten und die Gänge sind nicht so voll. Denn Kinder unter 12 Jahren werden bei den Zutrittsbeschränkungen nicht mitgezählt.“ Die 37-Jährige möchte aber nicht falsch verstanden werden. „Natürlich haben wir nichts gegen Kinder, sonst hätten wir uns ja auch nicht an der Wunschbaum- und Nikolausaktion beteiligt.“
Rewe-Kauffrau Katharina Nolte öffnet an Heiligabend bereits um 6 Uhr. 50 Mitarbeiter werden im Einsatz sein. © Rewe Nolte
Mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest appelliert Katharina Nolte: „Bitte kaufen Sie haltbare Lebensmittel im Vorfeld und nicht erst am 23. oder 24. Dezember ein.“ Und weiter: „Wenn an diesen Tagen wirklich nur die frischen Sachen eingekauft würden, wäre uns schon sehr geholfen.“
50 Rewe-Mitarbeiter sind Heiligabend im Einsatz
Um die Situation vor allem an Heiligabend zu entschärfen, öffne ihr Rewe-Markt bereits um 6 Uhr, so Nolte. Abgesehen von den Müttern mit kleinen Kindern sei das gesamte Team an diesem Tag im Einsatz. „Wir sind dann 50 Mitarbeiter.“
Relativ stressfrei einkaufen könne man in ihrem Markt generell morgens zwischen 7 und 10 Uhr. „Dann ist hier am wenigsten los“, so Katharina Nolte. Seitdem die neuen Zulassungsbeschränkungen gelten, funktioniere es mit der Kundenverteilung im Markt in der Regel sehr gut.
Hamstereinkäufe seien nach wie vor nicht nötig, betont die Martener Kauffrau. „Wir haben alles in großen Mengen vorrätig, so dass auch nichts rationiert werden muss.“
Im Rewe-Markt Kaeseler in Bövinghausen werden die Kunden elektronisch gezählt. Eigentlich dürften hier 140 Kunden auf einer Verkaufsfläche von 2000 Quadratmetern einkaufen. „Ich halte 140 aber noch für zu viel, wir lassen maximal 110 Kunden gleichzeitig in den Markt. Dann können sie sich weitläufig verteilen“, sagt Markt-Inhaber André Kaeseler auf Anfrage.
Rewe-Chef André Kaeseler richtet sich trotz aller Vorkehrungen auf einen Ansturm am 24. Dezember ein. © Beate Dönnewald
Vor allem an den Wochenenden sei es schon zu Engpässen gekommen. Zehn bis 20 Kunden hätten draußen warten müssen, so Kaeseler. „Die meisten reagieren mit Verständnis, glücklicherweise hat bislang auch das Wetter mitgespielt.“ Weil einige nur den Bäcker oder die Lottostelle aufsuchten, bliebe es es in der Regel bei Wartezeiten von rund 15 Minuten.
„Wir sind kein Kinderspielplatz“
Auch André Kaeseler mahnt: „Bitte kommen Sie maximal zu zweit zum Einkaufen, so lassen sich Wartezeiten verhindern.“ Mit großer Sorge blickt er auf den möglichen harten Lockdown. „Dann wissen Eltern vielleicht nicht, wohin mit ihren Kindern. Doch wir sind hier kein Spielplatz.“ Kaeseler empfiehlt einen Einkauf früh morgens oder spät abends. „Dann zählen wir hier die wenigsten Kunden.“
Generell ist der Bövinghauser Kaufmann aber voll des Lobes für seine Kunden. „Sie haben durch den ersten Lockdown viel gelernt, reagieren mit viel Verständnis, auch die Maskenpflicht wird größtenteils eingehalten.“
Einen Ansturm an Heiligabend könne man seiner Meinung nach trotz aller Appelle nicht verhindern, so Kaeseler. „Weil die Geschäfte nach Heiligabend drei Tage am Stück geschlossen sind. Denn auf die beiden Feiertage folgt direkt der Sonntag. Es wird voll werden.“ Angebote wie Rotkohl oder Knödel, die viele fürs Fest benötigten, würden bereits jetzt fleißig gekauft.
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