Die Gerüchteküche ist in den vergangenen Wochen heiß gelaufen. Immer wieder erreichten unsere Redaktion aus verschiedenen Richtungen Nachrichten zur angeblichen Schließung eines alten Rewe-Markts im Dortmunder Westen. Zuletzt war sogar von einem Abriss und einer dreijährigen Bauzeit die Rede.
Mehrfach haben wir die Rewe-Pressestelle mit dem Gerücht konfrontiert. Im Januar 2025 erhielten wir eine ausweichende Antwort, aus der man maximal ein vorsichtiges „Ja“ herauslesen konnte. Auf unsere jüngste Anfrage vom 16. April 2025 gab es am Freitag (25.4.) nun eine konkrete Antwort. In der Mail von Isa-Maja Kötter, Sprecherin er Rewe Dortmund SE & Co. KG, heißt es unmissverständlich: „Es ist richtig, dass der Rewe-Markt an der Rahmer Straße 262 in Dortmund Ende September schließen wird.“
Rewe-Personal ist informiert
Der endgültige Schließungstermin stehe zum heutigen Zeitpunkt allerdings noch nicht fest, schreibt sie. Und: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rewe-Marktes seien über die Situation bereits informiert. Erst zum Jahreswechsel 2024/25 hatte der 27-jährige Ruben Feldmann den Markt an der Rahmer Straße 262 als einer der jüngsten Rewe-Markt-Chefs übernommen. „Bei Schließungen sind wir stets bemüht, den Mitarbeitern eine Weiterbeschäftigung in umliegenden Rewe-Märkten anzubieten“, schreibt Isa-Maja Kötter.

Was aus ihrem Schreiben auch hervorgeht: Die Zukunft des Rahmer Rewe-Markts, der älter als 50 Jahre alt sein dürfte, ist (noch) ungewiss. Wird er dauerhaft geschlossen? Wird er umstrukturiert und modernisiert? Oder wird er abgerissen und neu gebaut? Diese drei Optionen gibt es, die Rewe Dortmund SE & Co. KG scheint sich bereits für eine entschieden zu haben. Aber ob sie realisiert werden kann, ist noch offen.
„Wir brauchen den Markt, den darf man uns nicht wegnehmen“, sagen Ilona und Anja am Freitagnachmittag (25.4.), nachdem sie dort gerade eingekauft haben. Schließlich sei der Rewe im dichtbebauten Viertel der einzige Vollversorger weit und breit. „Wo sollen die vielen Menschen denn einkaufen, vor allem die, die kein Auto haben?“, fragen die beiden Frauen. Der im Oktober 2024 neu eröffnete Netto ein paar Meter weiter jedenfalls sei für sie dauerhaft kein adäquater Ersatz.
Wunsch: größeres Sortiment
Eine Modernisierung oder Umstrukturierung würde dem Markt allerdings guttun, sagen nicht nur Ilona und Anja an diesem Freitagnachmittag. „Denn dann könnte auch das Sortiment erweitert werden“, hoffen sie. Auch am Erscheinungsbild könnte durchaus gearbeitet werden, meinen sie und zeigen auf wucherndes Unkraut, Müll und kaputte Scheiben am Sammelplatz für die Einkaufswagen. „Hier könnte es schon ein bisschen besser aussehen.“
Was Isa-Maja Kötter im zweiten Teil ihrer Antwort-Mail schreibt, gibt der Kundschaft zumindest in Teilen Grund zum Hoffen, dass ihr Markt ab Ende September 2025 nicht auf Dauer geschlossen wird. So heißt es: „Rewe Dortmund hat weiterhin großes Interesse daran, den Standort zu entwickeln, und es laufen derzeit intensive Gespräche für eine Umstrukturierung.“ Weil für Rewe die Kundinnen und Kunden im Mittelpunkt stehe, plane man „leistungsstarke, moderne Supermarkt-Konzepte nicht nur für heute, sondern für die Zukunft und entwickelt diese stetig weiter.“

Schließlich verrät Isa-Maja Kötter, dass es sich bei der Entwicklung des Standortes laut Planungen um einen Neubau handeln wird. Einschränkend schreibt sie: „Allerdings hängt die Entwicklung eines zukunftsfähigen Supermarktstandortes von verschiedenen Faktoren ab, die stets individuell zu berücksichtigen sind und nicht pauschalisiert werden können und daher intensive Planungen erfordern.“ Im konkreten Fall sei die Voraussetzung eine entsprechende Baugenehmigung. „Derzeit sind wir im Rahmen des Antrags auf die Baugenehmigung in sehr konstruktiven Gesprächen mit den Projektbeteiligten und den städtischen Ämtern“, so die Unternehmenssprecherin.
Weitere Informationen enthält ihre Mail nicht. Abschließend schreibt Isa-Maja Kötter: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns in diesem Stadium des laufenden Projektes noch nicht weiter äußern können und weitere Detailinformationen erst zu einem späteren Zeitpunkt vorliegen.“