Wir wählen für unseren Restaurant-Check einen Freitagabend und wundern uns: Nur wenige Tische sind in dem deutsch-türkischen Lokal in Dortmund-Mengede besetzt. Ob Chef Fahrettin Alacali hinter der Theke oder die Bedienung mit der süßen Hochsteckfrisur: Alle schenken uns ein freundliches Lächeln. Wir fühlen uns willkommen.
Wir haben die freie Auswahl und entscheiden uns für einen Fensterplatz. Ruckzuck werden wir mit den Speisekarten versorgt und die erste Getränkebestellung ist aufgegeben. Die Servicekraft versprüht weiterhin ausgesprochen gute Laune – und bietet unserem Hund sofort Wasser an. Dafür gibt es natürlich einen Extra-Pluspunkt.
Essen und Getränke: die Auswahl
Beide Karten sind überschaubar, aber ausreichend abwechslungsreich. Es gibt Bier vom Fass, Flaschenbier, diverse Weine, Spirituosen, warme, kalte und alkoholfreie Getränke. Verschiedene Steaks und Schnitzel, türkische Gerichte, Holzkohle-Spezialitäten, Pfannen-und Fischgerichte sowie Salate sind auf der Speisekarte zu finden – dazu diverse Vorspeisen und Nachtische. Auch Vegetarier werden hier fündig.

Die Vorspeisen im Test
Wir entscheiden uns für hausgemachtes Brot mit Tsatsiki und Gambas al ajillo (Garnelen mit Knoblauch und Butter). Das Brot wird warm serviert und ist so köstlich, dass die typische Gefahr besteht, sich damit schon satt zu essen.
Die Garnelen sind recht scharf, statt Knoblauch dominiert Chili, das Tsatsiki ist mild. Echte Knoblauch-Fans kommen bei beiden Gerichten nicht auf ihre Kosten, uns gefällt aber auch die Kräutermischung im Tsatsiki.
Test 2: die Hauptspeisen
Wir entscheiden uns für „Peynirli Pide“, Teigschiffchen mit Käse, Ei, Petersilie und Salat und Rinderfilet (circa 250 Gramm) mit Bratkartoffeln und Salat vom Büffet. Während die türkischen Teigschiffchen nach dem Fladenbrot-Verzehr etwas langweilig sind (schlechte Wahl meinerseits), entpuppt sich das Rinderfilet (Medium) als absoluter Glücksgriff.
„Super zart, zergeht wie Butter auf der Zunge“, schwärmt meine Begleitung. Der Teller ist zudem noch hübsch dekoriert – insgesamt ist es nur etwas zu ölig. Am Ende bleibt aber nichts übrig.

3. Gang im Test: das Dessert
Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Der Nachtisch ist mein persönliches Highlight des Abends: hausgemachtes Tiramisu (kein rohes Ei), liebevoll mit diversen Obststücken garniert. Es toppt alle Tiramisu-Rezepturen, die wir erst im November 2022 in Rom gegessen haben. Unglaublich.
Es ist so lecker, dass man am liebsten noch eine zweite Portion bestellen möchte – wenn man denn nicht schon so satt wäre. Außerdem haben wir ja auch noch die „Mousse au Chocolat“ bestellt. Auch himmlisch lecker, sie kann das Tiramisu aber nicht toppen.

Die Preise
Mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis sind wir mehr als zufrieden. Das Rinderfilet kostet 26,90 Euro – angesichts der aktuell hohen Rindfleisch-Einkaufspreise mehr als gerechtfertigt. Die Teigschiffchen kosten 9,90 Euro, die Gambas al ajillo 9,50 Euro und das Tiramisu unglaubliche 5,90 Euro. Für vergleichbare Portionen oder weniger haben wir nicht nur in Rom mehr als 9 Euro bezahlt.
0,3 Liter Kronen Pils vom Fass kosten 2,60 Euro, das alkoholfreie Weizenbier 3,50 Euro.

Der Service
Unsere Bedienung bleibt durchgehend freundlich, ist fix und wie wir beobachten, ist sie auch sehr kinderlieb.

Die Atmosphäre
Hier ist noch Luft nach oben. Die Lampen im Restaurant machen ein grelles Licht, wirklich gemütlich ist das nicht. Aber der größte Minuspunkt ist das laute Radio-Gedudel, es läuft der Sender „1 Live“, also nicht nur Musik. Fatal: Wir sitzen genau unter einem der Lautsprecher. Dieses Manko wäre natürlich leicht zu beheben.

Parkplatz-Situation und Kontakt
Am Restaurant Symbol by Rabeneck im Mengeder Ortskern, Siegburgstraße 29, befinden sich einige Stellplätze. Sollte es hier mal eng werden, gibt es auf der gegenüberliegenden Seite weiteren Parkraum. Reservierung unter Tel. 0231/534 274 60.
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