Jürgen Einhaus (71) könnte sich als Anlieger über die Erneuerung der Reichsmarkstraße in Dortmund-Syburg freuen. Stattdessen ärgert er sich, so oft er die Straße nutzt.
Denn die neue Asphaltierung der Straße am Golfplatz hat deutliche Auswirkungen auf den Fußgängerbereich. Die Leitplanke wurde um 40 Zentimeter in den Fußweg hinein versetzt, hat Jürgen Einhaus nachgemessen. Er fragt sich, warum es dort in der Tempo-30-Zone überhaupt Leitplanken geben muss.
Kein Vorbeikommen
Das eigentliche Problem aber entsteht durch die Bäume am Rand. Im mittleren und unteren Teil stehen sie nämlich nun mitten im Weg, sodass es für Menschen mit Gehbehinderung oder Kinderwagen unmöglich ist, an ihnen vorbeizukommen.
„Vor allem: von oben sieht man nicht, dass es nicht weitergeht“, stellt Jürgen Einhaus fest. Die Reichsmarkstraße macht nach rund 30 Metern eine Rechtskurve. „Rollstuhlfahrer haben keine Chance, und sie können nicht einmal wenden.“


Seine Beobachtung hat er bereits Anfang Juli letzten Jahres dem Tiefbauamt der Stadt geschildert und mit Fotos belegt. „Welchen Sinn ergibt diese Leitplanke in einer Tempo-30-Zone für einen Gehweg, der nicht nutzbar ist?“, fragt er in seinem Schreiben.
„Warum lässt man Fußgänger mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer ohne Hinweis 56 Meter in eine Gehweg-Sackgasse laufen beziehungsweise fahren, in der es keine Wendemöglichkeit gibt?“
Reichsmarkstraße verwechselt
Die Stadt hat dem Anwohner auch zügig geantwortet, allerdings die Reichsmarkstraße mit der ebenfalls neu asphaltierten Irminsulstraße auf der anderen Seite des Golfplatzes verwechselt. Auf eine erneute Anfrage habe das Tiefbauamt bislang nicht reagiert, so Einhaus.
Stadt-Pressesprecher Christian Schön versichert auf Nachfrage der Redaktion, die Schutzplanke befinde sich nach wie vor an derselben Stelle. „Leider ist eine Halterung der Schutzplanke genau in Baumhöhe angebracht worden, so dass der Bereich jetzt etwas eingeengt ist.“ Der gesamte Fahrbahn- und Gehwegbereich habe sich aufgrund des neuen Fahrbahnbelages angehoben.

So blieb bislang auch die Frage unbeantwortet, warum noch immer Verkehrsschilder auf Bodenschwellen hinweisen, die früher an der Reichsmarkstraße in Höhe der Golfclub-Einfahrt installiert waren, nun aber lange verschwunden sind. In Richtung Wannebachtal liegt das Schild quer hinter der Leitplanke.
Auf Anfrage der Redaktion antwortet die Stadt zu den derzeit irreführenden Schildern, es sei geplant, wieder Bodenschwellen anzubringen. Das soll voraussichtlich im Herbst erfolgen.
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