Noch dauert der Prozess um den in U-Haft sitzenden Recklinghäuser „Impf-Arzt“ an, der zuletzt in Dortmund-Oespel wohnte. In rund 600 Fällen soll er falsche Impfnachweise ausgestellt haben. Ihm droht eine Haftstrafe.
Ebenfalls auf der Anklagebank: die aus Herten stammende Frau des Arztes. Sie war in seiner Praxis beschäftigt.
Am Samstag (12.8.) versammelten sich 500 bis 600 Unterstützer des Mediziners in der Recklinghäuser Innenstadt. Diese demonstrierten, wie sie es selbst in den Sozialen Netzwerken formulierten, für „Freiheit und Gerechtigkeit für den Recklinghäuser Arzt“.
„Es gab insgesamt sechs gemeldete Versammlungen“, sagt Polizeisprecher Andreas Lesch auf Anfrage. Bei einer habe es sich um einen größeren Aufzug durch die Stadt gehandelt.
Zudem habe es fünf kleinere Versammlungen beziehungsweise Mahnwachen gegeben. Diese wurden, so Lesch, beispielsweise zu den Themen „3G – Galerie einer Gesellschaft in Geiselhaft“ und „Corona-Impfung-Presseberichte“ angemeldet.
Zwar seien die Versammlungen weitestgehend friedlich abgelaufen, doch kam es im Laufe des Samstags zu einer Strafanzeige und einem Platzverweis. „Bei einer der kleineren Versammlungen kam es zu einer Schubserei“, informiert Andreas Lesch.
Ein Mann habe zuvor ein Geschäft angesteuert und dabei einen Aufsteller zur Seite geräumt. Daraus sei ein Konflikt entstanden. „Ein 57-Jähriger ging zu Boden und hat sich dabei leicht verletzt“, so der Sprecher.
Infolge habe er eine Anzeige wegen Körperverletzung gestellt, sei danach aber selbst des Platzes verwiesen worden. „Der Geschädigte hat sich aggressiv verhalten“, sagt Andreas Lesch.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 14. August 2023.
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