Verschiedene Aufkleber mit Sprüchen wie „Good Night, Left Side“ (Gute Nacht, Linke!) und durchgestrichenen Regenbogenfahnen oder Antifa-Symbolen, „No Asyl“ oder „Antifa verbieten“ sind in Husen-Kurl aufgetaucht. In der Nähe der Schulen und des Husener Eichwaldstadions finden sie sich an mehreren Stellen, wie ein Ortsbesuch unserer Redaktion nach einem Leser-Hinweis ergab.
„Das Auffinden dieser Sticker an dem genannten Stadion ist der Polizei nicht bekannt gewesen. Wir werden allerdings nun einen Streifenwagen zur Örtlichkeit schicken, um zu prüfen, ob dort noch Aufkleber - vielleicht auch anderen Inhalts - zu finden sind“, erklärt Polizei-Pressesprecherin Nina Kupferschmidt nach einer Anfrage unserer Redaktion.
Die Propaganda-Aufkleber allgemein seien laut Polizei in Dortmund allerdings nichts Neues: „Dem Staatsschutz sind derartige Sticker in vielfältiger Ausführung bekannt. Das Aufbringen derartiger Sticker, die sich regelmäßig gegen das politisch linke oder rechte Spektrum richten, im öffentlichen Raum des Stadtgebietes Dortmund ist nicht ungewöhnlich“, so Kupferschmidt.
Hinweise auf die Verursacher in Husen gebe es bisher nicht. Auch habe die Polizei vor der Anfrage unserer Redaktion keine Infos zu den Aufklebern aus der Bevölkerung vor Ort erhalten.

Inhalt nicht strafbar
Selbst, wenn sich bei der angekündigten Kontrolle der Polizei vor Ort ein oder mehrere Verursacher ermitteln lassen, droht ihnen keine Strafanzeige. „Inhaltlich ist der gezeigte Sticker (gemeint ist die „Good Night, Left Side“-Variante) strafrechtlich nicht relevant“, so Kuperschmidt.
Allerdings: „Grundsätzlich ist das Verkleben derartiger Sticker im öffentlichen Raum jedoch verboten und stellt eine Ordnungswidrigkeit dar“, erklärt die Sprecherin. Das Anbringen von Stickern an öffentlichen Orten wird als „wildes Plakatieren“ und somit als Ordnungswidrigkeit geahndet.

SC Husen-Kurl distanziert sich
Dass die Sticker rund um das Eichwaldstadion des SC Husen-Kurl angebracht wurden, ärgert auch Patrick Neumann, den Finanzvorstand des Vereins. „Vom Verein hat das keiner mitbekommen. Wir wollen so einen Mist auch nicht in oder an unserem Verein haben“, sagt er.
Er selbst habe nichts Verdächtiges mitbekommen. „Wir habe bei uns ja leider keine Kameras angebracht und der Trainingsbetrieb läuft immer nur von etwa 16 bis 21 Uhr. Da haben wir nichts Verdächtiges in der Nähe des Eichwaldstadions gesehen“, erklärt Neumann.
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