Birgit Safak arbeitet schon über fünf Jahre in einer Boutique in der Real-Ladenzeile. Nun hat sie keine Ahnung, wie es nach der Real-Schließung weitergehen soll.

© Jörg Bauerfeld

Was passiert mit den kleinen Geschäften nach der Real-Schließung in Aplerbeck?

rnReal-Schließung

Ende Juni soll der Real-Markt an der Schleefstraße endgültig schließen. Was passiert dann mit den kleinen Geschäften in der angrenzenden Ladenzeile? Die Inhaber bangen um ihre Existenz.

Aplerbeck

, 13.01.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Einkaufszentrum an der Schleefstraße in Aplerbeck ist gut frequentiert. Einer der Haupt-Frequenzbringer ist dabei der Real-Markt. Davon profitieren nicht nur die größeren Geschäfte im Umfeld, sondern auch die kleineren in der Ladenzeile vor dem Eingang zu dem Lebensmittelhändler.

„Wenn man anruft, geht keiner dran“

Doch der Besuchermagnet schwächelt und schließt noch in diesem Jahr seinen Standort in Dortmund-Aplerbeck. Ende Juni 2022 ist hier Schluss – endgültig. Aber was kommt dann? Denn neben den größeren Ketten, die eine Filiale an der Schleefstraße betreiben, gibt es auch zahlreiche inhabergeführte Geschäfte.

Für einige von ihnen steht sogar die Existenz auf dem Spiel, wie bei Siar Faizi. Er hat sich eine kleine Existenz vor dem Real aufgebaut. Erst mit einem Feinkostladen, den sein Bruder dann vor fünf Jahren übernommen hat, und seit 2017 mit einer kleinen Pizzeria.

Siar Faizi hat sich in der Ladenzeile eine Existenz aufgebaut. Die steht nun auf dem Spiel.

Siar Faizi hat sich in der Ladenzeile eine Existenz aufgebaut. Die steht nun auf dem Spiel. © Jörg Bauerfeld

„Ich habe mein ganzes Leben in diesen Laden gesteckt und jetzt weiß ich nicht mehr weiter“, sagt Siar Faizi. Weiter weiß überhaupt niemand der Ladenbetreiber am Real-Markt. Denn der neue Besitzer der Immobilie hat sich noch bei keinem gemeldet. „Es heißt nur, dass wir Ende Juni alle rausmüssen“, sagt Siar Faizi.

Ob das aber stimmt? Schulterzucken. Der Vertrag gelte ja nur mit Real und ansonsten wüsste man nichts.

„Man hat uns eine Telefonnummer gegeben, mit der wir den neuen Besitzer erreichen können. Aber wenn man anruft, geht keiner dran“, erzählt Siar Faizi. Seit Wochen ginge das nun schon so.

Ein mulmiges Gefühl, weil keiner weiß, wie es weitergeht

Ähnlich sieht es bei „By Elena – fashion and more“ aus. „Wir wissen nicht, ob wir bleiben können“, sagt Geschäftsführerin Elena Holzer. Vermutlich werde man ohnehin schließen müssen, da das Gerücht um einen neunmonatigen Umbau die Runde macht. Es sei schon schlimm, wie die Ladenbesitzer behandelt würden, so Elena Holzer.

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Ein mulmiges Gefühl hat auch Birgit Safak. Sie arbeitet seit mehr als fünf Jahren in der kleinen Boutique. „Ich fühle mich hier wohl, es ist ein schönes Arbeiten“, erklärt Birgit Safak. Aber jetzt sei da die Ungewissheit. „Als ob’s nicht schon schlimm genug ist.“

Erst die Pandemie, der Lockdown und jetzt eine befürchtete Schließung. Dass die kleine Ladenzeile während des Umbaus des Marktes geöffnet bleibe, glaubt sie nicht. Und wenn, dann käme ohnehin kein Kunde mehr vorbei.

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