Während im Textilhandel - etwa Peek & Cloppenburg und Appelrath & Cüpper - und ganz aktuell mit Salamander auch im Schuhhandel in der Dortmunder City prominenten Geschäften das Aus droht, gibt es bei Sport- und Freizeitartikeln jetzt ein wachsendes Angebot.
Seit Donnerstag (10.8.) ist die bundesweit tätige Warenkette „Aachener“ des Dortmunder Unternehmers Friedrich-Wilhelm Göbel auch am Westenhellweg präsent. Im ehemaligen Kaufhof-Gebäude wurde nach dem Auszug von Sinn jetzt ein großes Sport-Outlet eröffnet.
Angeboten werden auf 12.500 Quadratmetern Verkaufsfläche im Erdgeschoss und der ersten Etage vor allem Waren für das Trekking, das Laufen und das Fahrradfahren. Eine Auswahl an Fahrrädern (keine E-Bikes) gehört dazu. Es ist ein Outlet-Store auf Zeit und soll erstmal nur bis Ende 2024 betrieben werden.
„Besser als ein Leerstand“
Bis dahin gibt es also neue Konkurrenz für Decathlon an der Hansa-/Kampstraße, für Sportscheck am Alten Markt, Globetrotter am Westenhellweg oder auch Intersport Voswinkel in der Thier-Galerie. „Wir sind mal gespannt, mit welcher Ware man da an den Start geht. Im Moment kann ich das noch gar nicht einschätzen. Als Dortmunder würde ich mir generell mehr Qualität im Einzelhandel wünschen“, sagt Ulrich Henning, Bereichsfilialleiter bei Voswinkel. Bei Sportartikeln sei die City schon vor der Eröffnung des Sport-Outlets gut aufgestellt gewesen.
Während Decathlon auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, dass man sich nur zu eigenen Standorten und Produkten und nicht zu Mitbewerbern äußere, und Sportscheck gar nichts sagte, meint man bei Globetrotter: „Wir sehen die Eröffnung des neuen Outlet Stores im ehemaligen Kaufhof-Gebäude mit großer Gelassenheit: Zwar bietet der neue Store ebenfalls Trekking-Waren an, dennoch gehen wir davon aus, dass sich unsere Kundinnen und Kunden weitestgehend nicht überschneiden. Denn wer zu Globetrotter kommt, erwartet eine umfassende Fachberatung, ein umfangreiches Sortiment und eine gute Warenverfügbarkeit.“
Thomas Schäfer, Geschäftsführer des Handelsverbandes Westfalen-Münsterland, sagt: „Vom Grundsatz her ist es nicht schlimm, wenn eine schon vorhandene Warengruppe nochmal angeboten wird. Das Angebot ist ja auch zeitlich begrenzt und es ist besser als ein Leerstand an diesem Standort. Von daher ist die Einrichtung eines solchen Sport-Outlets positiv zu werten.“
Warten auf finales Konzept
Als Vertreter der Innenstadtkaufleute glaubt der Cityring-Vorsitzende Tobias Heitmann, dass der neue Anbieter am Westenhellweg vor allem eine Klientel anziehen wird, die günstig einkaufen möchte. Das sei in Ordnung und besser als ein Leerstand. Wie Ulrich Henning von Intersport Voswinkel sagt aber auch er: „Wünschenswert wäre höherwertiger Handel in der City. Für das Kaufhof-Gebäude muss dafür ein finales Konzept gefunden werden. Das dauert einfach sehr lange.“

Vor Jahren wurde für die Weiternutzung der stark sanierungsbedürftigen Immobilie bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um zu ermitteln, ob und wie der einstige Konsumtempel in den oberen Etagen für Büros, Arztpraxen, Wohnangebote oder Freizeit- und Sporteinrichtungen genutzt werden könnte.
„Ja“, sagt auch der Dortmunder Handelsexperte Thomas Schäfer, „etwas Dauerhaftes an dem Standort wäre schön. Es gibt aber eine schwierige Eigentümerstruktur. An der hakt es nach meinem Eindruck - nicht an der Stadt Dortmund.“
Konkurrenz für Decathlon und Sport-Scheck: Großes Outlet für Sport und Freizeit in der City eröffnet
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