Kiosk am Friedensplatz überfallen „Er hielt meiner Schwester die Waffe an den Kopf“

„Er hielt meiner Schwester die Waffe an den Kopf“
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Nach dem bewaffneten Überfall auf einen Kiosk am Friedensplatz in Dortmund steckt der Betreiberin noch der Schock in den Knochen. Melisa Ay (23) erzählt am Dienstag (22.4.), wie ihre Familie die Ereignisse des Raubs von Sonntag erlebt hat.

Die Tat geschah am helllichten Tag – eine knappe halbe Stunde nachdem das Spiel des BVB im Signal-Iduna-Park angepfiffen worden war. Vor allem wegen der Aussicht auf starken Umsatz beim Bundesliga-Heimspiel habe ihre Familie den Kiosk an der Prinzenstraße am Sonntag geöffnet, erzählt Melisa Ay.

Der Täter habe den Kiosk zweimal betreten und wieder verlassen, bevor er um 17.53 Uhr den Raub begangen habe. „Beim ersten Mal ist er gleich wieder herausgerannt. Hier waren noch zwei weitere Kunden“, sagt die Betreiberin. Möglicherweise hätten diese ihn abgeschreckt. Beim zweiten Mal habe der Täter eine Capri-Sonne gekauft und sei wieder gegangen. Kurz darauf sei er dann mit vorgehaltener Schusswaffe in den Kiosk gekommen, erzählt Melisa Ay.

Waffe auf Vater gerichtet

Währenddessen seien ihr Vater, ihre Mutter und ihre 22-jährige Schwester im Verkaufsraum gewesen. Melisa Ay sagt, sie habe sich in einem hinteren Raum aufgehalten.

Ihren Angaben zufolge soll der Täter die Waffe zunächst auf den Vater gerichtet haben. „Er hat gesagt: ,Gib das ganze Geld, sonst schieße ich‘.“ Ihr Vater sei der Aufforderung nachgekommen, aber habe sich nur sehr langsam bewegt.

Der Täter habe deshalb ungehalten reagiert. Er soll die 22-Jährige am Arm gefasst und zu sich gezogen haben. „Dann hielt er meiner Schwester die Waffe an den Kopf“, schildert Melisa die Situation.

Der Vater habe die Kasse leergeräumt und dem Mann das Geld überreicht. Rund 500 Euro habe er erbeutet, sagt Melisa Ay. „Er ist mit dem Geld herausgerannt.“ Die Familie blieb unverletzt.

Doch mental hat die Tat Spuren hinterlassen. „Meine Schwester hat geweint“, erzählt Melisa. Die Bedrohung mit der Waffe habe ihr stark zugesetzt. Auch Melisa Ay fühlt sich nicht mehr wohl im Verkaufsraum des Kiosks. „Es ist schlimm. Ich habe Angst“, sagt sie. Noch nie zuvor sei der Kiosk ausgeraubt worden. Der Ladenbetrieb laufe trotz der Tat regulär weiter.

Die Polizei Dortmund hat auf Basis der Zeugenaussagen eine Täterbeschreibung veröffentlicht:

- männlich

- dunkle Hautfarbe

- ca. 20 bis 30 Jahre alt

- 1,80 bis 1,85 Meter groß

- Vollbart

- schwarze Puma-Trainingsjacke

- schwarze Jeanshose mit Fransenloch am rechten Knie

- schwarze Schuhe

- Basecap

- schwarzer Rucksack

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Hinweise bitte an die Kriminalwache unter 0231/132-7441.