Die neuen Räume der Rampe II an der Semerteichstraße. © Jörg Bauerfeld

Streetworker in Hörde

Rampe II an der Hörder Semerteichstraße: Ein neuer Anlaufpunkt und Hilfe für Jugendliche

Nur um den heißen Brei rumreden bringt nichts. Gerade bei Jugendlichen. Die drei Streetworker des Projektes Rampe II sind da aus anderem Holz geschnitzt und haben jetzt eine feste Adresse.

Hörde

, 02.07.2019 / Lesedauer: 3 min

Aufsuchende Jugendarbeit, wie es offiziell so schön heißt, muss man können. Da waren sich die beiden Hörder Pfarrer Martin Pense (evangelisch) und Mathias Boensmann (katholisch) einig. Und die drei jungen Leute, Lena Terstegge, Ljuba Ljachowa und Johann Zenses (Leiter der Einrichtung) sind eben von der Sorte, die das können.

Einen tollen Innenhof gibt es an der Semerteichstraße. © Jörg Bauerfeld

Seit gut einem halben Jahr läuft das Projekt Rampe II und die drei haben in Hörde in Sachen aufsuchender Jugendarbeit, also als Streetworker schon einiges bewirken können. Sie sind angekommen in Hörde, werden vom Großteil der Jugendlichen in dem ehemaligen Industrie-Vorort akzeptiert und können auch schon erste Erfolge verzeichnen.

Neben der aufsuchenden Arbeit eine feste Anlaufstelle

Jetzt haben die drei auch eine feste Anlaufstelle. Ein Ort, an dem sie sich mit den jungen Menschen treffen und unterhalten können, die ihre Hilfe benötigen. An der Hörder Semerteichstraße 184 ist ab sofort die Anlauf- und Beratungsstelle von Rampe II. Geöffnet ist dienstags bis freitags von 15 bis 18 Uhr. Rampe II ist ein Projekt des Jugendamtes der Stadt Dortmund in Kooperation mit dem DJK Sportverband / Diözesanverband und der Awo Dortmund. Rampe II ist für drei Jahre geplant, gefördert wird das Ganze von der Stadt Dortmund mit 570.500 Euro.

Die Mitarbeiter des Rampe-Teams haben die Räume selber gestaltete und teilweise auch die Möbel gebaut. © Jörg Bauerfeld

Eigentlich Peanuts, wenn man sich die Wichtigkeit des Projektes einmal vor Augen hält. Denn Hörde ist nicht ohne. Ein Ortsteil mit sozialen Brennpunkten und einer Klientel, die verstanden werden will. Auf Augenhöhe begegnen heißt da das Zauberwort. Das bringt Vertrauen und den Platz für Gespräche - für den der will.

Polizei, Politiker und Pfarrer

Schon bei der Eröffnung der Rampe II-Räume war zu sehen, wie wichtig die Einrichtung für den Stadtbezirk ist. Logisch, Gäste aus Politik und Verwaltung waren vor Ort, aber auch Mitglieder der Polizei sowie der katholische und der evangelische Pfarrer.

Die Pfarrer Martin Pense (evangelisch, r.) und Mathias Boensmann (katholisch, 2.v.r) waren auch bei der Eröffnung dabei. © Jörg Bauerfeld

Und was sagt die Kirche zu der Einrichtung in der Jugendliche Hilfe bekommen und Halt finden können? „Ich bin total gespannt, wie es wird“, sagt Matthias Boensmann, Leiter des Pfarrverbundes Phoenix-See. „Aufsuchende Jugendarbeit braucht viel Herzblut, sie ist nicht einfach. Ich bin froh, dass es jetzt wieder ein Projekt zumindest für die drei nächsten Jahre gibt.“

Viele Straßen-Jugendliche in Hörde

Zur Erklärung: Das Projekt der aufsuchenden Jugendarbeit, Rampe I wurde beendet, weil die Zuschüsse ausgelaufen waren. „Für mich ist es einfach eine große Freude, dass das Projekt weitergeht“, sagt Pfarrer Marin Pense. „In Hörde leben viele Straßen-Jugendliche und die brauchen die aufsuchende Jugendarbeit. Die müssen begleitet und auch beraten werden.“ Die Schere zwischen Arm und Reich würde auch in Hörde weit auseinanderklaffen. Siehe auf der einen Seite den Phoenix-See und auf der anderen Seite den Hörder Neumarkt.

Ein großes Gebiet, das von Lena Terstegge, Ljuba Ljachowa und Johann Zenses nun abgeklappert wird. Und schon mit ersten Erfolgen: Um aber auch die Hilfe für die jungen Menschen flexibler zu gestalten, gibt es bald Nachwuchs bei der Rampe II. Eine Art „Lasten E-Bike mit Aufbau“. Finanziert durch die Bezirksvertretung in Hörde, die das Geld zur Verfügung stellt.

Cornelius Boensmann (2.v.r.) © Jörg Bauerfeld

Neben den vielen freudigen Momenten bei der Eröffnung der sanierten Räume inklusive geräumigen Innenhof, gab es aber auch einen Abschied: Cornelius Boensmann, der sich um die Organisation des Projektes gekümmert hat, wird sich ab sofort nur noch um die Belange Jugendlicher im Stadtbezirk Aplerbeck kümmern. „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt Boensmann. „Das lachende, weil ich weiß, dass ihr das sehr gut schaffen werdet, das weinende, weil man immer viel in so einem Projekt von sich selber zurücklässt.“

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