Der Rad- und Wanderweg „Rheinischer Esel“ soll asphaltiert werden. © Rüdiger Barz

Rad- und Wanderweg

Radweg „Rheinischer Esel“ wird asphaltiert: Das sagen die Kritiker

Der Fahrradweg „Rheinischer Esel“ soll in Dortmund zu einem großen Teil asphaltiert werden. Für Anwohner und Kritiker bleiben allerdings einige Fragen offen.

von Michael Nickel

Löttringhausen

, 12.09.2019 / Lesedauer: 3 min

Nun ist es also entschieden: Der Radweg „Rheinischer Esel“ wird zwischen Löttringhausen und der Stadtgrenze zu Witten asphaltiert. Das hat die Bezirksregierung Arnsberg so beschlossen. Eine Ausnahme gilt für eine Strecke von knapp 450 Metern auf Höhe des geplanten Naturschutzgebietes in Löttringhausen.

Die Entscheidung dürfte zwar der Stadtverwaltung gefallen, die sich dieses Ergebnis gewünscht hatte. Umwelt- und Naturschützern gefällt die Asphaltierung hingegen gar nicht. So hat sich die Bürgerinitiative „Rettet den Schnee und den Löttringhauser Wald“ via Facebook zu Wort gemeldet und in einem langen Post ihre Kritik begründet - und Fragen gestellt.

Wie teuer wird die Asphaltierung wirklich?

Die Initiative hatte sich in der Vergangenheit schon erfolgreich gegen die Aufstellung von Windkrafträdern im Dortmunder Süden engagiert. Auch gegen die Asphaltierung des „Rheinischen Esels“ hatten sich die Mitglieder immer wieder ausgesprochen, sie tun es auch jetzt noch. Unter anderem sammeln sie für ihr Vorhaben seit einem Jahr Online-Unterschriften in einer an Oberbürgermeister Ullrich Sierau gerichteten Petition.

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Darin fordert die Initiative unter anderem mehr Transparenz hinsichtlich der Kosten. Die Asphaltierung der Gesamtstrecke von 2,4 Kilometern hat die Verwaltung im Mai 2018 mit Kosten in Höhe von 345.000 Euro beziffert.

Nun begründet die Bezirksregierung ihre Entscheidung pro Asphalt unter anderem mit einer unzumutbaren finanziellen Belastung für die Stadt Dortmund, sollte es beim derzeitigen Untergrund bleiben. Der besteht aus Dolomitsand und bildet eine sogenannte wassergebundene Decke.

„Niemand kann sich an Instandhaltung erinnern“

Die schriftliche Begründung liegt dieser Redaktion vor. Demnach sei es entlang der Strecke auf Dortmunder Gebiet in den Jahren 2014 und 2015 zu 12 Einsätzen der Unterhaltungskolonne gekommen, die gut 10.000 Euro gekostet hätten.

Anschließend musste eine weitere Firma für größere Schäden ran. Kosten: 30.000 Euro. Jüngere Zahlen für die Kosten der Instandhaltung werden in dem Schreiben aus Arnsberg nicht aufgeführt.

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Das alles ist nicht wenig Geld. „Aber eine Asphaltierung inklusive möglicher Ausgleichsmaßnahmen für den Naturschutz stellt man sich kaum günstiger vor“, schreibt die Bürgerinitiative auf Facebook. „Zumal von ungefähr gefühlt hunderten Befragten Nutzern des Weges und Anwohnern sich niemand an regelmäßige Instandhaltungen des Dolomitsandes erinnert.“

E-Bikes könnten bald noch schneller unterwegs sein

Lena Hültenschmidt ist Mitglied der Bürgerinitiative „Rettet den Schnee und den Löttringhauser Wald“ und sagt im Gespräch mit dieser Redaktion: „Sollte es tatsächlich Ausgleichsmaßnahmen für die Asphaltierung geben, könnten diese Kosten den Rahmen sprengen.“ Sie verweist auf die mitunter seltenen Tierarten, die hier vorkommen: Rotmilan, Uhu, Fledermaus. „Aber das interessiert niemanden.“

Via Facebook äußert die Bürgerinitiative die Sorge, dass viele Tiere „massiv durch die monatelangen Bauarbeiten gestört und wenn nicht vertrieben werden“ könnten. Darüber hinaus gibt es weitere Kritikpunkte:

So ist für die Strecke kein Winterdienst geplant. „Sollen die Menschen dann gerade hier besonders gefährdet werden durch Blätter, Eis und Schnee?“„E-Bikes, Roller, Quads, Inliner, Radfahrer sind jetzt teils schon massiv schnell dort unterwegs und es gibt immer wieder Vorfälle – wie soll das erst nach der Asphaltierung werden?“ Durch die Asphaltdecke seien höhere Geschwindigkeiten möglich.„Es stimmt auch nicht, dass der Weg zumeist im Schatten läge und im Sommer keine massive Aufhitzung durch den sonnenbeschienenen Asphalt erfolgt“, schreibt die Bürgerinitiative. Die Bezirksregierung sieht das anders. Demnach sei der Rheinische Esel „nahezu vollständig beschattet“.

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