Die Diskussion um die Asphaltierung des Rheinischen Esels ist fast so lang wie der beliebte Fuß- und Radweg selbst. Mittlerweile ist es beschlossene Sache, dass der Geh- und Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse zwischen dem Dortmunder Süden und Bochum auf weiten Teilen der Strecke mit Asphalt befestigt wird.
Viele Radfahrer, darunter die Gruppe Aufbruch Fahrrad Dortmund, begrüßen das. Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) aber hat erhebliche Einwände. „Aus der Sicht der Radfahrer mag eine Asphaltierung von Radwegen eine Verbesserung darstellen. Hierbei dürfen aber die negativen Wirkungen für die bodenlebende Tierwelt nicht aus den Augen verloren werden“, sagt der Dortmunder BUND-Sprecher Thomas Quittek.
Barriere für Tiere
Das gelte vor allem für die Wegeführung in der freien Landschaft. Deshalb sei in Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten nach dem Landschaftsplan Dortmund ein Bauverbot gegeben, das die Asphaltierung von Wegen einschließt.
„Neben der Barrierewirkung für Amphibien, die nachts auf dem erwärmten Asphalt verharren und Gefahr laufen, überfahren zu werden, und für laufende Insekten macht den Naturschutzverbänden insbesondere die gesteigerte Attraktivität der Wege für Inlineskater, Skateboardfahrer und schnelle Radfahrer Sorgen“, erläutert Thomas Quittek die Bedenken des BUND.
Die gesteigerten sportlichen Aktivitäten in der Natur bedeuteten eine erhebliche Störung für die Tierwelt, nicht nur auf den Wegen. „Diese Aktivitäten sind mit Geräuschemissionen, unvorhersehbaren Änderungen der Bewegungsrichtung und geringerer Konzentration der Fahrer auf Tiere auf den Wegen verbunden.“

Der Gruppe Aufbruch Fahrrad Dortmund hingegen geht die beschlossene Asphaltierung nicht weit genug. Sie kritisiert, dass ein mittlerer Abschnitt in Höhe des Friedhofs noch mit wassergebundener Oberfläche angelegt wird. Allerdings verläuft dieser kleine Teil des Wegs durch ein Naturschutzgebiet, die Großholtauser Mark.
Die Fahrradgruppe akzeptiert die Ausnahme nicht: „Das ist schade, weil es für den Beschluss wenig sachliche Gründe gibt“, sagt Peter Fricke. Der Weg selbst sei nicht Teil des Naturschutzgebiets, sondern nur eines Landschaftsschutzgebiets, wo asphaltierte Straßen üblich seien.
Durchgängig Asphalt gefordert
„Der Esel ist auf Bochumer Gebiet ja bereits vollständig asphaltiert und auf Wittener Gebiet machen die Pläne zur Asphaltierung in letzter Zeit ebenfalls Fortschritte“, sagt Felix Fesca von Aufbruch Fahrrad Dortmund.
Spätestens, wenn der Wittener Abschnitt asphaltiert sei und man fast den gesamten Esel von Bochum über Witten nach Dortmund auf hochwertiger Oberfläche befahren könne, werde man über das „Schlammloch“ in Hombruch noch einmal neu diskutieren müssen.
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