Radweg am Rodenberg Center 2023 statt 2027: Stadt ist ihren eigenen Planungen hier weit voraus

Radweg am Rodenberg Center: Stadt ist den eigenen Planungen hier weit voraus
Lesezeit

Eine Mischung aus Freude und Verwunderung herrschte an der Rodenbergstraße in direkter Nachbarschaft zum Rodenberg Center. Dort verläuft ein Stück der geplanten Velorouten durch den Dortmunder Süden, die die Stadtbezirke mit der Innenstadt verbinden sollen.

Bis 2027, so sahen es die Planungen vor, sollte alles fein sein für die Internationale Gartenausstellung (IGA), die dann in der Metropole Ruhr stattfindet. In Aplerbeck ist man dieser Planung auf dem Teilstück am Rodenberg Center nun weit voraus – dank der Initiative der Stadt Dortmund, der es gelang, ein benötigtes Grundstück von einem privaten Eigentümer zu pachten.

„Dieser Weg ist enorm wichtig für die Radfahrer im Stadtbezirk“, sagt Nick Fischer, Ortsvereinsvorsitzender der Grünen. Die setzten sich schon seit Jahrzehnten für eine Sanierung am Rodenberg Center ein. Die große Bedeutung kommt durch die exponierte Lage. Verbindet der Radweg doch den nördlichen Teil des Stadtbezirkes mit dem Ortskern und schafft eine wichtige Verbindung mit dem Emscherweg.

Ein Blick auf den sanierten Weg in Richtung Haus Rodenberg. Der Belag muss lediglich noch einmal gewalzt werden.
Ein Blick auf den sanierten Weg in Richtung Haus Rodenberg. Der Belag muss nur noch einmal gewalzt werden. © Jörg Bauerfeld

Genutzt wurde die Verbindung schon immer. Auf eigene Gefahr, so deuteten es die Schilder an. Jetzt, durch den neuen Pachtvertrag, ist die Stadt Dortmund versicherungspflichtig. Und da blieb nur der schnelle Ausbau oder die Schließung. Die Stadt entschied sich für den Ausbau. „Ich bin bis an die Decke gesprungen“, sagt Karl-Heinz Kibowski. Das ADFC-Mitglied ist auf den Radrouten der Stadt bekannt wie ein bunter Hund.

Er fährt die Strecken ab, sieht nach der Beschilderung und zeigt Gefahrenpunkte auf. Einer dieser Gefahrenpunkte war immer der private Weg von der Emscher aus am Rodenberg Center vorbei. Die Nutzung wurde geduldet, aber eben nur auf eigene Gefahr.

So sah der Weg oftmals im Winter aus. An Radfahren war hier nicht zu denken.
So sah der Weg oftmals im Winter aus. An Radfahren war hier nicht zu denken. © Jörg Bauerfeld

Bei Regen und im Winter verwandelte sich der Weg in eine Schlammwüste, im Sommer wuchs er zu. Damit ist nun Schluss. Das nur rund 400 Meter lange Wegstück ist mit einer wassergebundenen Decke versehen worden. „Ich vermute, dass das Stück zur Internationalen Gartenausstellung 2027 noch asphaltiert wird“, sagt Kibowski.

Beschilderung 2017 geändert

Der erinnert sich noch gut an den jahrzehntelangen Kampf für einen vernünftigen Radweg. „Schon 2011 führte der offizielle Emscherweg, so zumindest die Beschilderung, über den gefährlichen Weg am Rodenberg Center“, so das ADFC-Mitglied.

2017 sei dann die Beschilderung geändert worden, da man erkannte, dass die Wegführung über einen „gefährlichen“ Privatweg nicht zulässig gewesen sei. Jetzt ist der Weg ohne Probleme nutzbar. Und die Radfahrer machten in den ersten Tagen ordentlich Gebrauch von dem neuen Belag – lange vor der geplanten Fertigstellung zur IGA 2027.

Droht das große Park-Chaos an der Wittbräucker Straße?: Knöllchen trotz 7-Meter-Bürgersteig

Neuer Bergmann-Ausschank in Aplerbeck: Wie groß ist die Vorfreude bei Gästen am Phoenix-See?

„Schlammwüste“ am Rodenbergcenter: Privater Feldweg wird Teil der neuen Emscherpromenade