Das dicke DHL-Auto, das ganz entspannt den kompletten Emscherweg zugeparkt hat, sagt eigentlich alles aus über den Stellenwert des Radverkehrs in Dortmund. Denn dass hier an der Vieselerhofstraße der von Radfahrern viel genutzte Radweg die Straße kreuzt, ist fast nicht zu erkennen.
Für die Zweiradfahrer einer von zahlreichen gefährlichen Punkten, die den Umstieg auf das Fahrrad nicht gerade attraktiver machen. Während in der Dortmunder City an allen Ecken und Enden rote Farbe auf die Fahrbahn gepinselt wird, um die optische Trennung von Rad und Auto sichtbar zu machen, gibt es in den Stadtteilen Nachholbedarf.
Dabei bietet gerade der Emscherweg ungeahnte Möglichkeiten, um vernünftig voranzukommen. Um das zu ändern, will die Aplerbecker SPD jetzt den Druck auf die Verwaltung erhöhen. „Bereits im September 2021 hat die Bezirksvertretung in Aplerbeck die Verwaltung der Stadt aufgefordert, ein ganzes Maßnahmenbündel zur Verbesserung des Radverkehrs im Stadtbezirk umzusetzen“, sagt Lothar Buddinger, Vorsitzender der Aplerbecker SPD.

Dabei steht auch die Forderung im Raum, die Kreuzungen des Emscherweges mit verschiedenen Straßen im Stadtbezirk zu entschärfen. Denn, so Buddinger: Das seien Gefahrenpunkte. „Deswegen setzten wir uns für die Einrichtung von sicheren Fahrradüberfahrten an den Kreuzungen des Emscherweges mit der Vieselerhofstraße, der Abteistraße, der Schweizer Allee, der Köln-Berliner-Straße, der Schürener Straße und der Adelenstraße ein.“
Idealerweise sollten die Radfahrer hier Vorfahrt vor den anderen Verkehrsteilnehmern haben. Aber wie soll das aussehen? Erst einmal mit einer optischen Markierung. Der Verlauf des Emscherwegs sollte sich mit roter Farbe gekennzeichnet über die Fahrbahn ziehen. Dann mit einer Beschilderung, die den Radfahrern Vorfahrt gibt; und dann mit „Einengungen“ auf der Fahrbahn, damit die Autofahrer mehr Vorsicht walten lassen.
„Alles nur Stückwerk“
„Es ist jetzt nicht so, dass hier andauernd Unfälle passieren. Aber es geht auch darum, die Attraktivität des Radfahrens zu steigern“, so Buddinger. Darunter würde auch das zügige „Durchfahren“ auf Radfahrverbindungen fallen. Es sei ja nicht so, dass nichts gemacht würde. „Aber es ist alles nur Stückwerk“, sagt Buddinger. Beispiele gäbe es im Stadtbezirk genügend.
„Man muss einfach auch mal deutlich machen, dass das Fahrrad im Straßenverkehr gegenüber Auto und ÖPNV gleichberechtigt ist“, so der SPD-Politiker. Ideen seien ja da, wie die Velo-Routen. Bis 2030 soll da einiges passieren. Damit auch in Aplerbeck etwas passiert, wird es in der August-Sitzung der BV eine energische Nachfrage an die Stadt Dortmund geben, warum die Beschlüsse pro Radverkehr noch nicht umgesetzt sind.
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