Dass es Public Viewing zum Champions-League Finale des BVB gegen Real Madrid am 1. Juni geben würde, hatte Oberbürgermeister Thomas Westphal schon in der vergangenen Woche angekündigt. Jetzt steht auch fest, wo in Dortmund das „Rudelgucken“ zum Finale in London stattfinden soll. Ein Ort feiert dabei Premiere.
Das Problem ist: Der Friedensplatz vor dem Rathaus, sonst traditioneller Ort für Fanfeste, steht am 1. Juni nicht zur Verfügung, weil dort an diesem Tag das Festival der Dortmunder Bierkultur stattfindet. Was bleibt ist in der City der Hansaplatz, auf dem Platz für bis zu 7500 Menschen ist.

Weil das bei weitem nicht ausreichen dürfte, gibt es zwei weitere Orte für die Übertragung: Wie auf dem Hansaplatz ist der Schaustellerverein Rote Erde Gastgeber für ein Fanfest auf dem Fredenbaum-Platz an der Eberstraße. Dort wird die größte Leinwand aufgebaut, die je bei einem Public Viewing in Dortmund im Einsatz war, kündigt Schausteller Patrick Arens an. Sie hat eine Fläche von 95 Quadratmetern.
Und es ist reichlich Platz für die Fans. Bis zu 20.000 Menschen können auf dem Festplatz an der Eberstraße dabei sein. Natürlich gibt es auch reichlich Getränke-. und Imbissstände. „Der Platz bietet alles, was man für ein Public Viewing braucht“, sagte Patrick Arens am Dienstag bei der Vorstellung der Pläne. Das Programm beginnt bereits um 16 Uhr, Anstoß für das Finale in London ist um 21 Uhr.
Tickets für die Westfalenhallen
Dritter Ort im Bunde sind die Westfalenhallen. Dort ist die große Halle zwar ebenfalls durch eine andere Veranstaltung belegt. Geöffnet werden aber die beiden größten Messehallen 3 und 4. Hier ist Platz für 11.000 Menschen, erklärt Westfalenhallen-Chefin Sabine Loos.
Anders als bei den Freiluft-Open-Airs muss man sich für die Übertragung in den Hallen allerdings Karten für eine der beiden Hallen sichern. Die gibt es für 9.09 Euro ausschließlich im Vorverkauf online über die Website www.westfalenhallen.de. Der Vorverkauf beginnt an diesem Mittwoch (15.5.) um 10 Uhr. Einlass in die Hallen über den Eingang Nord ist am 1. Juni um 18 Uhr. Vorher gibt es aber schon Angebote auf dem Vorplatz, kündigt Sabine Loos an.
Die Hallen-Chefin hofft auf eine ähnlich gute Stimmung wie beim Dortmunder Champions-League-Finale 2013 als es ebenfalls Public Viewing in der Westfalenhalle gab. „Damals war die Stimmung bombastisch“, erinnert sich Sabine Loos.
Pläne für Sieger-Korso
Und es gibt auch schon Pläne für einen möglichen Autokorso mit dem Champions-League-Siegern am folgenden Sonntag (2. Juni) - natürlich nur für den Fall, dass der BVB den Henkelpott nach Dortmund holt. Der BVB will dafür sein bestes geben, versprach am Dienstag BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer. „Wir haben den Ehrgeiz, den 2. Juni zu einem großen Festtag in Dortmund zu machen“, sagte er.
In diesem Fall würde der Korso nach Rückkehr der Mannschaft aus London um 16.09 Uhr wie gewohnt am Borsigplatz starten und das große Rund mehrfach umrunden. Von dort geht es über die Östermärsch, die Weißenburger Straße bis zum Ostentor, Ostwall, Südwall und Hohen Wall bis zum Dortmunder U, wo der schwarzgelbe Umzug nach vier Stunden enden soll.

Eine große Herausforderung ist das geplante Programm nicht nur für die Veranstalter und die Stadt Dortmund, sondern auch für die Polizei. Sicherheit sei oberstes Gebot, betonte Polizeipräsident Gregor Lange am Dienstag, der mit 250.000 bis 300.000 Fans rechnet. Er verwies aber auf die langjährige Erfahrung mit solchen Großereignissen. „Wir werden mit starken Kräften unterwegs sein“, erklärte Lange. Neben mehreren Hundertschaften in Uniform werden Polizeibeamte auch verdeckt im Einsatz sein. Punktuell sei auch Videoüberwachung geplant.
Eingestellt ist man nach jüngsten Drohungen aus islamistischen Kreisen auch auf mögliche Terrorbedrohungen. Lange sprach von einer abstrakten Bedrohung und einer „perfiden Strategie der Angstverbreitung“. „Wir sind auf alle denkbaren Szenarien eingestellt“, versichert der Polizeipräsident.
Bahnen fahren bis in die Nacht
Im Großeinsatz sind am Final-Wochenende auch die Mitarbeitenden des Verkehrsunternehmens DSW21. Zum BVB-Fan-Ansturm kommen noch das Bierfestival und die Nacht der Industriekultur „Extraschicht“ am 1. Juni.
Für die Fußball-Fans stellt man sich auf jeden Fall auf eine Spätschicht ein. Weil das Spiel wohl frühestens gegen 23.30 Uhr endet, werden alle Stadtbahnen mindestens bis 1 Uhr nachts fahren. Neben der U41 fährt auch die U45 die Haltestelle Fredenbaum an, von der man in wenigen Gehminuten den Festplatz an der Eberstraße erreicht.
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