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Preis-Flut für Ex-Popstars-Gewinner: Sascha Salvati und seine zweite Musik-Karriere
Castingshow-Gewinner
Sascha Salvati hat in seinem Musikerleben schon manches erlebt. Doch das ist neu für den ehemaligen Gewinner der Casting-Show „Popstars“. Er ist jetzt Träger eines Musikpreises.
In sieben Kategorien ist Sascha Salvati im Dezember mit dem Rock- und Pop-Preis ausgezeichnet worden. Der Preis eines Musikerverbands hat viele Sponsoren aus dem Musikgeschäft, jedoch eher symbolische Bedeutung.
„Aber ich habe mir früher oft vorgestellt, wie es ist, einen Award in den Händen zu halten. Als es jetzt passiert ist, musste ich ein bisschen mit den Tränen kämpfen. Auch, wenn das hier natürlich nicht der Echo ist“, sagt der 35-Jährige.
Anerkennung für die eigene Soul- und R’n’B-Musik
Besonders gefreut habe er sich über die Auszeichnung als bester Künstler in der Kategorie „Deutscher Funk & Soul“. 2018 hatte er das R’n’B-Album „Was ich will & was ich gebe“ veröffentlicht. „Für die eigene Musik Anerkennung zu bekommen, ist etwas Besonderes.“
Denn in Sascha Salvatis Musikbiografie wird für immer die Zeit in den Jahren 2007 bis 2012 stehen. In der damals noch extrem populären Casting-Sendung „Popstars“ wurde er in die Band „Room 2012“ gewählt. Es begann eine Zeit, die für den gebürtigen Selmer alles veränderte.
Bei Popstars fand er die Liebe seines Lebens
„Ich werde darauf immer noch als erstes angesprochen“, sagt er. Und das sei überhaupt nicht schlimm. „Ich weiß nicht, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich nicht gewonnen hätte.“
Popstars brachte nicht nur eine musikalische Referenz und viele Erfahrungen mit dem Tour- und Musiker-Leben. Sondern auch einen entscheidenden Wandel in Sascha Salvatis Privatleben.
Denn seit zwölf Jahren lebt er mit Tialda van Slogteren zusammen, die damals auch ein Teil von „Room 2012“ war. „Ich habe die Liebe meines Lebens gefunden“, sagt Salvati über seine Partnerin. Die beiden haben mittlerweile ein funktionierendes eigenes Unternehmen (TS Entertainment) und ein eigenes Zuhause in Dortmund aufgebaut.
Tialda und Sascha leben vom Live-Geschäft
Die beiden vermarkten sich selbst als Musiker für Festivals, Feiern oder private Anlässe wie Hochzeiten. Dazu haben sie ein Netzwerk aufgebaut, über das sie auch andere Musiker vermitteln.
Mit der Mischung aus Auftritten und selbst produzierter Musik kommen beide gut zurecht. „Wir leben vom Live-Geschäft. Musik ist ein Luxusgut, wird aber immer ein elementares Standbein der Gesellschaft bleiben.“
Salvati wirkt glücklich und dankbar, wenn er über das Musikmachen spricht. Denn ihm ist klar, dass es auch ganz anders hätte laufen können. Der Popstar-Traum endete 2012 mit dem Auslaufen des Plattenvertrags. Danach kam zwei Jahre so gut wie gar nichts. „Diese Zeit war die Hölle.“
Das Popstars-Geld war schnell weg
Das Popstar-Geld hatte er zu einem Großteil ausgegeben. „Ich habe die typischen Fehler wie viele Künstler gemacht, die sich nicht mit Zahlen auskennen.“
Der ausgebildete Fitnesstrainer holte einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre am Karl-Schiller-Berufskolleg nach. Gleichzeitig konzentrierte er sich wieder auf das, von dem er schon wusste, dass er es tun will, seit er mit Fünf den ersten Michael-Jackson-Auftritt im Fernsehen sah: Musik machen und Auftreten.
Musiker-Paar möchte nicht nach Hamburg oder Berlin
Häufig höre er, dass er und Tialda nach Hamburg oder Berlin umziehen sollte, um dort „wachsen“ zu können. Doch Dortmund ist für die beiden die beste Basis, um zu Konzerten, TV-Drehs oder zu Tialdas Familie in Haarlem zu kommen. „Wir fühlen uns hier total wohl.“
Mit dieser Gewissheit lässt sich die Popstars-Zeit virtuell wiederbeleben - so wie zuletzt auf Sascha Salvatis Instagram-Account. Als sich das TV-Finale im Dezember zum zwölften Mal jährte, teilte er Videos und Fotos von 2007. Tenor der Rückblick-Tage: „Ich bin froh, dass es damals noch keine Smartphones gab.“
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
