In anderen Stadteilen des Dortmunder Westens ist die Postbank längst Geschichte: Dort hat das Unternehmen seine Standorte schon vor Monaten aufgegeben. Die Bank zieht sich bundesweit aus der Fläche zurück. Bis Ende 2025 sollen alle Niederlassungen, die sich in sogenannten Partnerfilialen der Deutschen Post befinden, geschlossen sein.
Eine dieser Filialen ist im Schreibwarengeschäft „Köhler“ an der Limbecker Straße in Lütgendortmund. 2011 ist hier die Deutsche Post eingezogen und mit ihr auch die Postbank. Laut „Köhler“-Chefin Christiane Hoppe, gehört dieser Postbank/Post-Standort zu den „größten“ der Stadt. Und auch zu den Niederlassungen, die zuletzt geschlossen werden.
Im vergangenen Sommer konnte Hoppe bereits versichern, dass es die Postbank im ersten Halbjahr 2025 noch geben werde. Nun ist klar: Kunden können sogar noch ein paar Wochen länger an der Limbecker Straße Geld abheben, einzahlen oder Überweisungsträger abgeben.
Wie Zettel, die Hoppe und ihr Team jüngst am Eingang aufgehängt haben, verkünden, stellt die Postbank ihre Dienstleistungen erst im zweiten Halbjahr ein – in den Sommerferien: „Die Postbank in dieser Filiale wird zum 11.8.2025 schließen“, heißt es auf den Ausdrucken.

Für viele Kunden in Lütgendortmund bedeutet dies das Ende einer langjährigen Anlaufstelle für Bankgeschäfte vor Ort. Eine Erfahrung, die viele Bewohner umliegender Stadteile schon gemacht haben: Im restlichen Dortmunder Westen gibt es bereits seit Monaten keine Postbank in Partnerfilialen der Post mehr. Auch die postbank-eigenen Standorte im Ruhrpark und in Castrop-Rauxel haben mittlerweile geschlossen.
„Wir hätten gerne weiter gemacht“, sagt Christiane Hoppe. Bis zuletzt habe sie versucht, bei der Deutschen Bank, die die Postbank sukzessive übernommen hat, eine Ausnahmeregelung zu erzielen. Aber: „Wir haben nicht mal Antworten auf unsere Anfragen bekommen“, sagt die 56-Jährige.
Der Supermarkt als Alternative
Mit dem Aus Mitte August habe man schon „das Maximale“ herausholen können. Hoppe: „Mehr war nicht zu machen.“ Am liebsten wäre die Postbank schon eher gegangen. Der Standort in Huckarde ist bereits vor einem Jahr aufgegeben worden, der in Westerfilde im August 2024, der in Kirchlinde im Oktober.
Ab dem 11. August müssen sich die Kunden in Lütgendortmund auch auf die Alternativen einlassen, die die Postbank aufzeigt: Bargeld kann beispielsweise kostenlos bei Einkäufen in Supermärkten oder Discountern abgeholt, Überweisungen via Online-Banking veranlasst werden.

Christiane Hoppe ist sich sicher, dass das manche vor hohe Hürden stellen werde: „Gerade ältere Leute werden es schwierig haben.“ Aber auch alle, die nicht gut schreiben können und denen die „Köhler“-Angestellten derzeit beim Ausfüllen helfen würden.
Zurzeit kämen nach der Schließung der Postbank im Ruhrpark und in Castrop-Rauxel auch viele Geschäftskunden zu „Köhler“, um Geld einzuzahlen. „Da haben wir gut zu tun“, so Hoppe. Auch diese Kunden müssten sich am Mitte August umstellen und weiter fahren als bisher.
Eines ist Christiane Hoppe wichtig, und sie betont noch einmal: Mit der Postbank geht nicht die Post. Auf dem Info-Zettel hat sie das eigens noch mal vermerkt: „Die Postfiliale (...) bleibt weiterhin bestehen“, heißt es da. Kunden können also auch nach dem 11. August wie gewohnt Pakete aufgeben und abholen, Briefe frankieren, Einschreiben verschicken. Auch die Postfächer wird es weiterhin geben, alle Angestellten blieben auch, versichert Hoppe.
Das „Köhler“-Team erkläre dies sei langem, doch „immer noch herrscht große Verunsicherung“, sagt Hoppe. Kunden würden denken, beides werde geschlossen. Post und Postbank sind aber zwei voneinander unabhängige Unternehmen.