Polizeiwagen mit DO:PE-Kennzeichen getarnt Steht die Polizei auf den Kultfilm „Bang Boom Bang“?

Polizeiwagen mit DO:PE-Kennzeichen getarnt
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Woran würden Sie denken, wenn Sie in Ihrem Rückspiegel ein Auto mit DO:PE-Kennzeichen entdecken? Vielleicht: „So ein Klischee-Kiffer, hoffentlich hat der nicht gerade noch was geraucht.“ Oder womöglich denken Sie direkt an Keek, die dauerbekiffte Hauptfigur aus der kultigen Ruhrpott-Gangsterkomödie „Bang Boom Bang“. In dem Streifen von 1999, der in Unna spielt, fährt Keek einen grünen Ford Taunus mit dem Kennzeichen „DO:PE 69“. Dann lachen Sie vielleicht innerlich.

Sie könnten aber auch auf eine ganz andere Idee kommen: „Verfolgt mich möglicherweise gerade ein Zivil-Fahrzeug der Polizei?“

Warum? Das hat das Foto zu einer launig aufgeschriebenen Glosse der „Westfalenpost“ neulich offenbart. Die Kollegen haben ein Zivilfahrzeug der Kreispolizei Hochsauerlandkreis in Meschede fotografiert. Es war im Einsatz, trug ein magnetisch aufgesetztes Blaulicht und sperrte gerade eine Straße ab. Kennzeichen: DO:PE. Die Nummer wurde auf dem Foto unkenntlich gemacht, damit das Auto für die Polizei nicht „verbrannt“ ist, wie die Beamten intern sagen.

Kein Auto der Polizei Dortmund

„Dope“ ist bekannt als Szenebegriff für Marihuana, manchmal auch für andere Substanzen oder Drogen allgemein. Bei Keek, der Joints wie am Fließband dreht, gibt es keine Zweifel, dass er sein Kennzeichen als Hommage an sein heißgeliebtes Gras gewählt hat. Und die 69 - naja, ist bestimmt sein Geburtsjahr.

Keeks Ford Taunus aus „Bang Boom Bang" mit dem Kennzeichen DO:PE 69.
Keeks Ford Taunus aus „Bang Boom Bang" mit dem Kennzeichen DO:PE 69. © Senator Filmverleih GmbH

Aber warum fährt die Zivilpolizei mit dem Kiffer-Kennzeichen schlechthin durch die Gegend? Zwar nicht an einem Ford Taunus angebracht wie bei Keek, aber der in Meschede fotografierte Wagen war auch ein Ford - allerdings ein Kuga.

War das eine Anspielung auf den Film? Steht die Polizei etwa auf „Bang Boom Bang“?

Eine Antwort auf diese Fragen bekommt der Reporter bei seinen konkreten Nachfragen nicht. Die Polizei Dortmund lässt über einen Sprecher ausrichten, dass sie das Kennzeichen gar nicht benutzt. Es sei jedoch nicht ungewöhnlich, dass Polizei-Dienststellen unterschiedliche Kennzeichen verwenden. Weitere Informationen zu Kennzeichen an Zivilfahrzeugen könne man aus Sicherheitsgründen nicht geben.

Getarnt als Touristen

Die Kreispolizei Hochsauerlandkreis bestätigt, dass es ihr Ford war, der in Meschede fotografiert wurde. Auf das DO:PE-Kennzeichen und dessen Hintergrund möchte Sprecher Sebastian Held nicht eingehen. Er erläutert, dass im Hochsauerlandkreis viele Touristen unterwegs seien. Daher halte sich die Polizei offen, zur Tarnung von Zivilfahrzeugen ortsfremde Kennzeichen zu verwenden. Und bei „DO:PE“ komme man ja nicht gleich auf die Polizei. Tarnkennzeichen seien nicht unüblich. Diese würden häufiger ausgetauscht, sagt Held.

Allerdings gibt es mehr Bezüge zwischen „Bang Boom Bang“ und der Polizei, als man gemeinhin annehmen würde. Für die Handlung ließ sich Autor und Regisseur Peter Thorwarth von den Geschichten seines Vaters inspirieren, der lange als Polizeikommissar in Dortmund gearbeitet hat. Peter Thorwarth verschaffte seinem Vater Karl sogar eine kleine Rolle in dem Film. Als Filmpolizist gibt er das TV-Interview zum Gefängnisausbruch von Bösewicht Kalle Grabowski.

Angesprochen auf „Bang Boom Bang“ möchte Polizeisprecher Sebastian Held nur so viel sagen: „Der Film ist uns nicht unbekannt.“

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