Polizisten rekonstruieren Polizei-Schüsse auf Auto Ermittler benutzten sogar Lasertechnik

Polizei ermittelt nach Schüssen: Sprecherin erklärt die lange B54-Sperrung
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Kurz nach 8 Uhr morgens, in der Dortmunder Nordstadt sieht alles nach einem normalen Freitag aus. Nur ein paar am Straßenrand bereitgestellte Schilder zeigen, dass an diesem 6. Januar etwas Besonderes passiert. Bis plötzlich nacheinander rund 20 Polizeiwagen auf die Leopoldstraße (B54) biegen.

Nach kurzer Sammel- und Besprechungsphase blockieren die Einsatzkräfte die Fahrbahn, sodass die wichtige City-Zufahrt kurz vor 9 Uhr komplett gesperrt wird. Zwischen Mallinckrodt- und Steinstraße darf man nicht einmal zu Fuß unterwegs sein.

„Wir sind beauftragt worden, einen Fall zu rekonstruieren“, erklärt Ramona Hörst, Sprecherin der Polizei Recklinghausen. In der Nacht zum ersten Weihnachtstag sind an dieser Stelle, ganz in der Nähe des Dietrich-Keuning-Hauses, Schüsse gefallen - seitens der Polizei Dortmund. Deshalb ermittelt nun die benachbarte Behörde.

Ein Auto ist auf der Leopoldstraße platziert worden, um die Geschehnisse der Weihnachtsnacht zu rekonstruieren.
Ein Auto ist auf der Leopoldstraße platziert worden, um die Geschehnisse der Weihnachtsnacht zu rekonstruieren. © Kevin Kindel

Zum Ermittlungsstand werden keine neuen Details mitgeteilt. „Dortmunder Kollegen haben versucht, ein Auto anzuhalten“, so Hörst: „Als die Polizisten das Auto verlassen hatten, kam es zu Schussabgaben.“ Das Auto, auf das sie gefeuert haben, fuhr weiter - an der Thier-Galerie in der City sind die Insassen festgenommen worden.

Um den genauen Hergang zu ermitteln, wird die Situation am Freitag nun nachgestellt. Dafür werden zwei Autos von Abschleppwagen extra auf der Leopoldstraße abgeladen. Ob es sich um genau diejenigen handelt, die auch in der Weihnachtsnacht beteiligt waren, möchte die Polizei-Sprecherin nicht kommentieren.

Experten des Landeskriminalamts

Einschusslöcher oder zerstörte Scheiben sind vom Rand des weiträumig abgesperrten Bereiches jedenfalls nicht erkennbar. Experten des Landeskriminalamtes wurden hinzugerufen, um mit spezieller Lasertechnik das Gelände zu vermessen und Aufnahmen zu fertigen.

Dies müsse bei Tageslicht passieren, erklärt Hörst - und niemand dürfe durchs Bild laufen oder fahren. Deshalb müsse die Straße komplett in beiden Fahrtrichtungen gesperrt werden. Auch angrenzende Bereiche wie der Spielplatz an der Seite zur Zimmerstraße oder der Durchgang zum Dietrich-Keuning-Haus sind weiträumig abgeriegelt.

Staus auf manchen Nebenstraßen

An diesem letzten Ferientag sind nicht allzu viele Menschen im Straßenverkehr unterwegs, auf den direkt angrenzenden Nebenstraßen muss man dennoch zeitweise einige Geduld mitbringen. Und die Einschränkungen halten länger an als geplant - bis in den frühen Abend. Um kurz vor 18 Uhr kann der Verkehr wieder fließen.

Ramona Hörst im Interview unter RN.de/Dortmund

Zu Beginn des Einsatzes haben wir live von der B54 berichtet:

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