Zunächst saßen sie friedlich im Biergarten, doch dann gingen sie zu einem geplanten Angriff über: Rund 60 italienische Fans wollten am Samstag-Nachmittag (15.6.) in der Dortmunder City eine Gruppe von ca. 30 Albanern attackieren. Sie vermummten und bewaffneten sich laut Polizei, wurden dann jedoch von der Polizei, die die Gruppe schon länger beobachtet hatte, gestoppt.

Die Folge für die Italiener war die Festsetzung durch die Polizisten auf der Potgasse, einer Seitenstraße des Westenhellwegs, direkt an der Thier-Galerie gelegen. Dutzende Beamte sorgten für den reibungslosen Ablauf und sperrten die Gasse für alle Passanten. Dazu waren auch zwei Polizeihubschrauber im Einsatz, um die Lage auch aus der Luft beobachten zu können. Bis in die späten Abendstunden war die Potgasse gesperrt.
Die italienischen Fans ertrugen die stundenlange Festsetzung und Identifizierung stoisch und zumindest äußerlich gelassen. Dabei waren die Folgen schwerwiegend, sie verpassten die Partie von Italien gegen Albanien, die ab 21 Uhr im BVB Stadion Dortmund stieg. Stattdessen wurden sie nach und nach einer „Gefangenensammelstelle“ zugeführt, erklärte Polizeisprecher Peter Bandermann, der aber betonte, dass diese Fans „nicht ins Bild“ des ansonsten friedlichen Fußballtages passten.

In der Nacht wurden die Fans dann „sukzessive aus dem Polizeigewahrsam entlassen“, teilte ein Sprecher der Polizei-Leitstelle am Sonntagmorgen auf Nachfrage mit. Dadurch wollte die Behörde verhindern, dass die rund 60 offenbar gewaltbereiten Italiener gemeinsam als Gruppe auftreten. Ein Reporter dieser Redaktion beobachtete in der Nacht, dass die letzten Hooligans gegen halb 3 frei kamen. Anschließend gingen die Männer als Gruppe in Richtung City und wurden dabei von Polizisten begleitet.