In der Nacht auf Samstag (16.4.) kontrollierten die Beamten der Dortmunder Polizei über 100 Fahrzeuge.

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Car-Freitag in Dortmund: Über 100 Autos kontrolliert und Dutzende Anzeigen

rnDortmunder Wall

Die Polizei berichtet von über 100 Kontrollen und mehreren sichergestellten Autos nach dem Car-Freitag. Trotzdem waren deutlich weniger Autos unterwegs, als in den vergangenen Jahren.

Dortmund

, 16.04.2022, 12:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Karfreitag ist traditionell nicht nur ein christlicher Feiertag, sondern auch für die Tuner-Szene in Dortmund von besonderer Bedeutung, die den sogenannten "Car-Freitag" feiern möchte. Die Polizei kontrollierte deswegen besonders in der Nacht auf Samstag (16.4.) viele Fahrzeuge an mehreren Orten in der Stadt.

Dortmunder Polizei zerrt Mann aus seinem Auto

Die Beamten hatten im Vorfeld angekündigt, am Dortmunder Wall, Phoenix-West, Phoenix-See und am Parkplatz der TU Dortmund "mit einem höheren Personaleinsatz und stärkeren Kontrollen" auf den Car-Freitag reagieren zu wollen.

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Im Laufe des Tages berichtete Polizeisprecher Gunnar Wortmann allerdings, dass es an den szenetypischen Hotspots "sehr, sehr ruhig" geblieben war. Auch unsere Reporter, die im Stadtgebiet im Einsatz waren, berichteten von keinerlei Auffälligkeiten. Trotzdem wurden bei Anbruch der Dunkelheit die Kontrollen ausgeweitet und auf dem Dortmunder Wall – zwischen der Brinkhoffstraße und der Bahnhofstraße – eine Pkw-Kontrolle aufgebaut.

Beamte der Dortmunder Polizei kontrollierten mehrere Fahrzeuge auf dem Dortmunder Wall.

Beamte der Dortmunder Polizei kontrollierten mehrere Fahrzeuge auf dem Dortmunder Wall. © Oliver Schaper

Bei einer der Kontrollen mussten die Einsatzkräfte der Dortmunder Polizei einen Mann aus seinem Fahrzeug zerren und heraustragen – der Autofahrer hatte sich geweigert, seine Fahrzeugpapiere und den Führerschein vorzuzeigen. Nach einer Durchsuchung und Belehrung gab der Mann an, Impfgegner und Coronaleugner zu sein, weswegen er sich hätte verweigern müssen.

Über 100 Fahrzeuge wurden kontrolliert

Außerdem wurde ein Mercedes-Cabrio von den Beamten beschlagnahmt: Die Reifen des Fahrzeugs schliffen an den Radkästen und der Fahrer hatte keinerlei Papiere bei sich, weswegen das Auto dem Polizei-Gutachter übergeben wurde.

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Die Kontrollen auf dem Wall führten dazu, dass sich immer wieder kleinere Staus bildeten. Auch in den frühen Morgenstunden am Samstag war der Einsatz noch im vollen Gange.

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Car-Freitag – viele Polizeikontrollen auf dem Wall

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Insgesamt meldet die Dortmunder Polizei, dass 102 Fahrzeuge und 183 Personen kontrolliert wurden. Daraus ergaben sich 34 Ordnungswidrigkeitenanzeigen, 44 Verwarnungsgelder und 4 Platzverweise. Zudem stellten die Beamten 5 Fahrzeuge sicher, um ein technisches Gutachten durchführen zu können. In zwei Fällen mussten die Beamten Strafanzeigen erstellen.

Rückgang der Szene in Dortmund

Trotz der über 100 Kontrollen konstatiert die Leitstelle der Dortmunder Polizei am Samstagmorgen, dass es "ein sehr geringes Aufkommen an szenetypischen Fahrzeugen" gab. In einer Bilanz des Einsatzes schreiben die Beamten zudem, dass der diesjährige "Car-Freitag" den Trend der vergangenen Monate bestätigt habe, denn in den Vorjahren seien deutlich mehr relevante Fahrzeuge unterwegs gewesen.

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Die Polizei sieht in dem geringen Aufkommen in diesem Jahr eine Bestätigung ihrer Maßnahmen: Die wöchentlichen Schwerpunktkontrollen und die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h auf dem Wall würden Dortmund für die Szene unattraktiver machen.

Auch die hohen Benzin-Preise und der Wegfall der Corona-Maßnahmen könnte dazu geführt haben, dass einige potenzielle Teilnehmer andere Pläne am Freitagabend verfolgten. Trotz des Rückgangs der Szene in Dortmund gibt die Polizei an, die Situation in Dortmund weiter beobachten zu wollen.