Drohende Kostenexplosion im Freibad Stockheide Ärger über ausufernde Finanzplanung bei Bauprojekten

Kostendeckel für Stockheide: Ärger über Kosten bei Bauprojekten
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Dass die Baupreise allgemein steigen, ist allseits bekannt. Doch bei einigen städtischen Bauprojekten gehen die Kostensteigerungen deutlich darüber hinaus - etwa bei der Bodengestaltung rund um den Reinoldipylon, die sich von 2,85 auf 6,75 Millionen Euro verteuert oder bei der Sanierung des Freibads Stockheide, dessen Kosten von zuletzt 6,8 auf 14,6 Millionen Euro steigen sollen.

Beide Kostensteigerungen wurden am Donnerstag (14.12.) zwar im Rat der Stadt abgenickt, es gab in Teilen der Politik aber deutlichen Unmut. Im Falle des Freibads Stockheide hat das auch Konsequenzen. Der Rat beschloss gegen die Stimmen von SPD, Linke+ und „Die Partei“ die Umbaukosten bei den jetzt kalkulierten 14,6 Millionen Euro zu deckeln.

Begründet hatte die Verwaltung den Kostensprung außer mit den allgemein gestiegenen Baupreisen mit Auflagen, die mit der bewilligten Bundes-Förderung für den Umbau des denkmalgeschützten Freibads verbunden sind. Dazu gehört etwa Photovoltaikanlagen. Für Mehrkosten sorgten aber auch Anforderungen durch den Denkmalschutz und das Gebot der Barrierefreiheit.

Ganz überzeugen konnte man die Politik damit allerdings nicht. Schon im Finanzausschuss hatte es reichlich kritische Fragen gegeben, zu denen die Verwaltung zur Ratssitzung jetzt weitere Antworten lieferte.

So könnte das Freibad Stockheide nach Sanierung und Umbau aussehen.
So könnte das Freibad Stockheide nach Sanierung und Umbau aussehen. © IMBAKO Plan GmbH/Stadt Dortmund

Es sei aber immer noch unklar, ob die Sanierung mit Bundesmitteln für die Stadt am Ende nicht teurer werde als ohne, monierte Michael Kauch als Sprecher der Fraktion FDP/Bürgerliste. Man sei von der Verwaltung entweder hinters Licht geführt worden oder es sei dort schlampig gearbeitet worden, sagte er. Vorwürfe, die Oberbürgermeister Thomas Westphal vehement zurückwies.

„Wir sind sehr unzufrieden“, merkte aber auch Bürgermeisterin Ute Mais als sportpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion an. Ihr Fazit: „Wir sind froh, wenn wir die Sanierung realisieren können. Aber wir möchten keine Luxusvariante.“ Deshalb schlug sie einen Kostendeckel in Höhe der aktuell genannten 14,6 Millionen Euro vor, „um weiteren Überraschungen vorzubeugen“. Der Antrag der CDU fand schließlich eine Mehrheit.

Eröffnung bis 2026 geplant

Wichtig aus Sicht der Sport- und Freizeitbetriebe war indes, dass der Sanierungsbeschluss nicht noch einmal verschoben wurde. Denn dann hätte wohl erst im Oktober 2024 mit ersten Maßnahmen begonnen werden können. Und statt im Frühjahr 2026 hätte das Freibad erst 2027 wieder öffnen können. Zeitdruck gibt es dabei auch durch die Bundesförderung. Bis zum 31. Dezember 2027 muss das Projekt vollständig abgeschlossen und abgerechnet sein.

Immerhin: Bei der aktuellen Kalkulation sei bereits ein „Risikoaufschlag“ von 10 Prozent für steigende Baukosten eingerechnet, teilt die Verwaltung mit. Das könnte helfen, den Kostendeckel tatsächlich einzuhalten.

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