Anlässlich des 86. Jahrestags der Pogromnacht am 9./10. November 1938 lädt die Stadt Dortmund zu einer Gedenkveranstaltung ein. Wie die Stadt mitteilt, findet das Gedenken am Donnerstag (7.11.) um 17.30 Uhr im Foyer des Dortmunder Opernhauses am Platz der Alten Synagoge statt.
Aufgrund des Schabbats ist die Veranstaltung in diesem Jahr bereits auf den 7. November vorgezogen worden. An diesem Tag findet deshalb auch die Gedenkveranstaltung auf dem Wilhelmplatz und am jüdischen Mahnmal in Dortmund-Dorstfeld statt. Wie das Projekt Quartiersdemokraten mitteilt, beginnt diese bereits ab 14 Uhr.
Bei der Veranstaltung im Foyer des Dortmunder Opernhauses wird Oberbürgermeister Thomas Westphal eine Ansprache halten. Dr. Gil Yaron und Zwi Rappoport, Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe und Vorstand der Jüdischen Kultusgemeinde Dortmund, halten gemeinsam einen Vortrag zum Thema: „Ein neuer Naher Osten? Globale Gefahren und Chancen nach dem 7. Oktober“.
Kranzniederlegung am Theater
Musikalisch wird die Veranstaltung von „Dortmund Musik“ begleitet. Kantor Abraham Goldberg spricht ein Gebet. Es folgt eine Kranzniederlegung auf dem Platz der Alten Synagoge. Bereits ab 17 Uhr laden die Jugendclubs des Theaters Dortmund zu einer theatral-musikalischen Aktion auf dem Platz der Alten Synagoge ein.
Bei der Veranstaltung auf dem Wilhelmplatz, die von den Quartiersdemokraten organisiert wird, haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich ab 14 Uhr über die Projekte von Organisationen zu informieren, die sich mit den Themen Nationalsozialismus, Gedenken und Antisemitismus auseinandersetzen.
Die Gedenkstunde beginnt um 15 Uhr mit Redebeiträgen von Bürgermeister Norbert Schilff und Astrid Cramer, Bezirksbürgermeisterin der Innenstadt-West. Rabbiner Avigdor Nosikov und Adrian Ben Shlomo aus der Jüdischen Kultusgemeinde werden Worte des Gedenkens sprechen. Schülerinnen und Schüler sorgen für Musik.
Haltestellen zeitweise nicht befahrbar
Die Veranstalter weisen darauf hin, dass aufgrund der Versammlung die Bus- und Bahnhaltestellen ‚Wittener Straße‘ ab circa 14.40 Uhr nicht mehr angefahren werden.
Am 9. November 1938 wurden in ganz Deutschland organisierte antisemitische Angriffe verübt, bei denen Synagogen in Brand gesetzt, jüdische Einrichtungen, Wohnungen und Geschäfte zerstört und geplündert wurden.
Auch in Dortmund erlebten die jüdischen Gemeinden diese Gewalttaten. Diese Pogrome markieren den Übergang zu einer systematischen Verfolgung jüdischer Menschen, die schließlich im Holocaust mündete.