Die Halloween-Feier in der Gartenanlage „Zur Sonnenseite“ in Dortmund-Eving ist im Jahr 2023 auch gleichzeitig eine Abschiedsfeier. Nach nur wenigen Monaten hört die Pächterin im Vereinsheim der Kleingärtner schon wieder auf. Auch wenn sich alle im Guten trennen, wie die Beteiligten mitteilen, fehlt dem Verein nun mit der Gastronomie ein wichtiger Bestandteil der Gemeinschaft.

„Im Verein ist uns das gemeinsame, das Zusammenleben das Wichtigste“, sagt Vorstand Roland Fröhling – auch bekannt durch seine frühere Fußballkarriere, „wir wollen Zusammensitzen, mal ein Bierchen trinken, vielleicht mal ein Schnitzel essen, zusammen mal ein bisschen schocken.“ Das gebe es nun mit Ende des Monats Oktobers nicht mehr in der Sonnenseite.
„Angebot reichte für die Westfalenhalle“
„Das kam für uns ein bisschen überfallartig“, sagt auch der stellvertretende Vorsitzende Dieter Wallmeyer, „aber für das Angebot, das Maria hier anbieten wollte, hat sich herausgestellt, da können wir hier nicht genug bieten.“ Maria Rogakoe begründet ihr plötzliches Aus ebenso nicht mit mangelndem Erfolg – eher mit zu viel Erfolg und Ambition.
„Ich habe eine umfangreiche Speisekarte“, sagt die Wirtin, „meine Gerichte kamen hier gut an. Zu gut fast schon, ich kam oft nicht hinterher.“ Ein Grund sei auch fehlendes Personal gewesen: „Ich finde einfach kein Personal, das mir bei der hohen Nachfrage hier helfen kann. Und alleine schaffe ich das nicht.“

Fröhling: „Das, was Maria hier angeboten hat, war super, die hat eine Speisekarte, die reicht für die Westfalenhalle.“ Doch hat das auch Nachteile. „Unsere Küche ist für einfache Bedürfnisse gut ausgestattet, doch für das, was Maria sich am liebsten vorgestellt hat, hat es nicht gereicht“, sagt Wallmeyer. Während die drei gemeinsam die Situation schildern, wirken sie sichtlich niedergeschlagen. Doch wollen sie das Beste draus machen.
Wie geht es nun weiter?
„Wir haben ja irgendwo Glück“, sagt Fröhling, „das passiert jetzt außerhalb der Saison. Im Sommer wäre das viel schlimmer.“ Man merkt dem Vorsitzenden seinen Ehrgeiz an. „Wir haben schon beschlossen, wir nutzen die Zeit. Wir renovieren hier das Vereinsheim, hier muss eh einiges getan werden. Und zu Beginn der Gartensaison 2024 haben wir hoffentlich schon wen neues – oder Maria will vielleicht wieder.“ Da lachen alle gemeinsam.
Maria Rogakou: „Was die Zukunft bringt, muss ich sehen, das weiß ich noch nicht. Jetzt möchte ich erst einmal drei bis vier Wochen ruhig angehen. Und dann sehen wir weiter.“ Klarer sieht es da schon in der Sonnenseite aus. Hier steht nach Halloween schon die nächste große Veranstaltung an: das große St. Martinsfest am 4. November.
Man bleibt optimistisch
„Die Kinder kriegen neben dem obligatorischen Marsch natürlich viel geboten. Die typische Geschichte um St. Martin oder je eine Tüte mit allem drum und dran, Schokolade, Martinsgebäck.“ Einschlafen soll durch die fehlende Bewirtung nun nämlich nichts, so der Vorstand unisono. Die großen Feste, von denen vor allem Vorstand Fröhling voller Stolz erzählt, sollen weiter erhalten bleiben – natürlich auch, weil der Verein diese wichtige Refinanzierungsmöglichkeit benötigt.
„Bis zum Sommerfest 2024 ist eigentlich schon alles geplant. Da haben wir auch keine andere Wahl. St. Martin kommt jetzt, zu Saisonbeginn im Frühjahr das Osterfeuer und dann irgendwann das Sommerfest“, sagt Fröhling. Er wünsche sich trotzdem, dass man bald einen geeigneten Pächter findet, „uns würde ja schon gute alte Hausmannskost reichen. Ein paar Frikadellen oder mal ein Schnitzel.“
Nichtsdestotrotz werde in der Sonnenseite niemand den Kopf so einfach in den Stand stecken: „Klar, das ist jetzt alles nicht optimal, aber wir nutzen die Zeit gut, wir haben unsere Feste und gehen einfach mal optimistisch ins neue Jahr. Wir machen hier immer alles, damit es trotzdem weitergeht.“