"Wir sind zuversichtlich, das Grundstück auch anderweitig vermarkten zu können", sagte DSW21-Immobilienmanagerin Silke Seidel.

© F&G Geddert/DSW21

Pläne für Dortmunds größtes Hotel geplatzt – Rätselraten um Hochhaus-Pläne

rnNeubau

Ursprünglich sollte auf dem Grundstück in Bestlage das größte Hotel Dortmunds entstehen. 19 Geschosse waren geplant. Die Pläne sind überholt. Wird dort überhaupt noch gebaut?

Dortmund

, 04.04.2022, 04:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das geplante Bauvorhaben an der Kreuzung Ophoff im Schnittpunkt von Märkischer Straße und B1 gibt Rätsel auf: Seit 2017 ist der Aachener Projektentwickler Dudoq Real Estate bemüht, seine Pläne für eine Bebauung des DSW21-Grundstücks voranzutreiben. Sie klangen vielversprechend: Im ersten Anlauf sollte dort ein 19-geschossiges Hochhaus entstehen, das komplett als Hotel genutzt wird.

Rund 500 Betten waren geplant. Es wäre das größte Hotel Dortmunds geworden. Es gab auch schon einen Betreiber – der sich aber später im Zuge der durch die Corona-Einschränkungen gebeutelten Beherbergungsbranche prompt wieder aus dem Projekt verabschiedete.

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Was offenbar nicht weiter problematisch war: Man habe die entstandene Lücke mit einem neuen Betreiber gefüllt, teilte der Entwickler Dudoq Mitte 2021 mit. Dabei hatten die Aachener ihre Hotelpläne zu dem Zeitpunkt bereits mächtig gestutzt: Es blieb zwar bei einem 19-geschossigen Hochhaus.

Entsteht jetzt ein riesiger Bürokomplex?

Das geplante Drei-Sterne-Superior-Hotel allerdings war da bereits auf rund 160 Zimmer mit 320 Betten geschmolzen. Der Entwickler hatte umgeplant: Eine Hotelnutzung sollte es erst ab dem zehnten Geschoss geben – für alle unteren Geschosse waren plötzlich Büronutzungen geplant. Zusammen mit dem fünf-geschossigen Anbau sollte in Dortmund Büroraum mit einer Fläche von insgesamt rund 6000 Quadratmeter neu auf den Markt kommen.

Sollte. Denn inzwischen sind auch diese Pläne Makulatur, wie inoffiziell zu erfahren war. Nunmehr hat die Dudoq Real Estate die Hotelnutzung komplett abgeschrieben und konzentriert sich ausschließlich auf die Entwicklung von Büros. Ob es angesichts der neuen Wendung bei einem 19-geschossigen Hochhaus inklusive eines fünf-geschossigen Anbaus bleibt, ist offen.

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Eine entsprechende Anfrage in Aachen blieb unbeantwortet. Ebenso die Frage, ob sich Dudoq möglicherweise sogar komplett aus dem Bauprojekt zurückziehe. „Wir möchten zurzeit keine Stellungnahme abgeben“, sagte Prokuristin Erika Ritterrath. Nur so viel: „Eine Aktivität unsererseits ist auf der Fläche weiterhin gegeben“, wie es geheimnisvoll hieß.

Optionsvetrag mit DSW21 läuft Ende August aus

Dazu muss man wissen: Dudoq selbst tritt lediglich als Entwickler des Grundstücks auf – der eigentliche Bauherr und Investor bleibt vorläufig im Hintergrund.

Dabei läuft die Zeit langsam ab: Zwischen dem Flächeneigentümer und dem Entwickler gibt es einen Optionsvertrag. Der sieht im Kern vor, dass kein zweiter Entwickler zum Zuge kommt, solange die Aachener ihre Hand über das Grundstück halten. Dieser Optionsvertrag läuft Ende August 2022 aus.

Bis dahin muss Dudoq eine neue, genehmigungsfähige Planung vorlegen – und auch bereit sein, einen konkreten Kaufvertrag für das Grundstück abzuschließen. Kann das angesichts der Kürze der Zeit noch klappen? Oder hat der Entwickler mittlerweile einen Rückzug auf Raten angetreten?

Der Grundstückseigentümer selbst zeigt sich zurückhaltend. „Wir werden uns weder zu Verträgen noch zu den aktuellen Plänen unseres Vertragspartners äußern“, sagt Silke Seidel, Leiterin des Immobilienbereichs bei DSW21, auf Anfrage.

Und wenn das Bauprojekt komplett gekippt werden sollte? Seidel reagiert gelassen: „Die Fläche und ihre Lage sind überaus attraktiv. Sollte dieser Fall eintreten, sind wir sicher, dass es gelingen wird, das Grundstück an einen anderen Investor zu vermarkten.“

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