
© Beate Dönnewald
Dortmunder Pizzeria hat 3G-Regeln vorab eingeführt: Ärger über Reaktionen
Gastronomie
Wer ins Restaurant will, muss ab Freitag geimpft, gesundet oder getestet sein. Eine Pizzeria im Dortmunder Westen hat die neuen Corona-Regeln schon früher eingeführt. Dafür gab es Kritik.
Wer ins Restaurant will, muss ab Freitag geimpft, gesundet oder getestet sein. Eine Pizzeria im Dortmunder Westen hat die neuen Corona-Regeln schon früher eingeführt. Dafür gab es Kritik.
In Nordrhein-Westfalen gelten ab Freitag (20.8.) neue Corona-Regeln, auch in Dortmund. Für Geimpfte, Genesene und Getestete bringen sie mehr Freiheiten, grundsätzlich sind die Regeln aber schärfer als zuletzt.
Restaurants müssen nun wieder kontrollieren, ob die Gäste zu diesem 3G-Personenkreis zählen. Damit verbunden sind viel organisatorischer Aufwand und die Sorge vor Umsatzeinbußen. Gastronomin Jasmin Hundshagen hat bereits vor dem Freitag die neuen Regeln in ihrer Pizzeria im Dortmunder Westen umgesetzt. Sie ärgert sich über manche Kommentare.
Gäste sollen sich langsam an Regeln gewöhnen können
„Ich wollte, dass sich die Gäste langsam daran gewöhnen können“, sagt Jasmin Hundshagen, Geschäftsführerin der Pizzeria Enzo am Lütgendortmunder Markt. „Dann kann man noch mal ein Auge zudrücken und die Gäste wissen Bescheid, wenn es ernst wird.“ Viele ihrer Stammgäste finden das gut. Aber es gibt auch Kritik. „Vor allem Jüngere können das nicht einsehen, die Älteren sind verständig“, sagt sie. Das hätte sie genau umgekehrt vermutet.
Kommentare wie „Dann gibt‘s halt kein Geld“ in den Sozialen Medien ärgern sie sehr. „Wir Gastronomen oder die Servicekräfte machen die Regeln ja nicht. Aber das geht in die Köpfe nicht rein.“ Generell befürwortet sie die Regeln. „Die hätten gar nicht abgeschafft werden sollen.“
Sie sorgt sich aber auf der anderen Seite , dass sich die 3G-Regeln auf ihren Betrieb auswirken. „Wer jetzt nicht geimpft ist, der wird nicht kommen, wenn er dafür einen Test braucht“, sagt Jasmin Hundshagen. Insbesondere fürchtet sie Umsatzeinbußen, wenn die sogenannten Bürger-Corona-Tests ab Oktober nicht mehr generell kostenfrei sind.
Umsatzeinbußen gab es schon wegen ausgefallener Kirmes
„Es fiel ja schon viel weg“, sagt sie. Die vor Wochen endgültig für 2020 abgesagte Bartholomäus-Kirmes sei beispielsweise normalerweise eine gute Einnahmequelle, von der man in den schwachen Wintermonaten zehre. Für die Einhaltung der Corona-Bestimmungen habe sie in der Vergangenheit viel anschaffen müssen. Es sehe nicht gut aus.
Zuletzt musste sie erleben, dass das Mobiliar draußen beschmiert wurde. Zwar seien die Schriftzüge auf den Tischplatten nach der Reinigung verblasst, aber nicht ganz verschwunden. Man habe ihr geraten, das Mobiliar zu ersetzen, um keine Nachahmer zu provozieren. „Man hat so gekämpft“, sagt die Dortmunderin. „Da müssen wir jetzt auch durch.“