Die Pizzeria von Aldo Rifati kennen die Kunden mittlerweile unter mehreren Namen: Zunächst hieß sie „Casa Mia“ – ganz einfach, weil es sich um sein Haus handelt. Um seine sizilianischen Wurzeln und Angebote zu betonen, kam der Name „Il Siziliano“ hinzu. Momentan liest man über der Eingangstür „Laboratorio Siziliano“ – denn Aldo Rifati arbeitet jetzt anders als früher.
An der Entwicklung der Namen erkennt man, mit wieviel Herzblut Aldo Rifati seine Pizzeria an der Straße Bärenbruch betreibt. Doch nachdem er bereits im März aus Kostengründen die Öffnungstage reduzieren musste, hat er jetzt die Pizzeria geschlossen. Das Gewerbe sogar abgemeldet.
Keine Mitarbeiter
Dafür gibt es zwei Gründe. Da ist immer noch das Problem, dass es bereits im März gab: stark erhöhte Stromkosten durch seinen Stromanbieter. „Der Pizzaofen zieht drei Megawatt am Tag“, sagt der Pizzabäcker. Das sei ziemlich teuer geworden.
Der zweite Grund ist noch akuter: Er habe keine Mitarbeiter mehr. Sie seien aus gesundheitlichen Gründen zurück in die italienische Heimat gereist. „Ich bin alleine“, sagt Aldo Rifati. Und deshalb habe er, auch um sich selbst zu schützen, die Notbremse gezogen. „Den Stress tue ich mir nicht mehr an.“

Zum Glück sind seine Koch- und Back-Künste weithin bekannt, deshalb hat er kurzfristig zwei Jobs übernommen. Morgens bis nachmittags für die eine Firma, abends kehrt er in sein Laboratorio zurück und backt seine sizilianischen Leckereien für ein Dortmunder Catering-Unternehmen.
An praktisch jedem Wochenende werden Hochzeitsgäste in ganz Dortmund mit dem sizilianischem Gebäck verwöhnt. Besonders stolz ist Aldo Rifati auf die Cremes, auf die man stößt, wenn man in die kleinen Häppchen hineinbeißt. In seiner Küche erfindet er immer wieder neue Rezepte.
„Richtig glücklich“
So traurig die Geschichte um die Schließung der Pizzeria auch klingt, Aldo Rifati ist guter Dinge. Vor allem im Bereich der Konditorei kann er sich voll ausleben. „Da hängt mein Herz dran“, sagt er und bekennt: „Ich bin gerade richtig glücklich.“
Obwohl, eine Sache gilt es noch zu regeln. Im Erdgeschoss seines Haus gibt es immer noch eine voll ausgestattete und im Frühjahr sogar frisch renovierte Pizzeria. Weil es sein Haus ist, kostet ihn der Leerstand praktisch nichts. Doch ungenutzt sollen die Räume nicht bleiben.
Für die Stammkunden
Momentan ist Aldo Rifati in Gesprächen mit einem Interessenten. Doch der muss den Hausbesitzer erst überzeugen. „Ich kann nicht jeden nehmen.“ Der Neue muss strenge Qualitäts-Kriterien erfüllen. „Das bin ich meinen Stammkunden schuldig“, meint der Sizilianer.

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