Wer regelmäßig mit dem Auto an der Dortmunder Pizzeria vorbeifährt, kommt ins Grübeln. Warum sind hier ständig die Lichter aus? Hat das „Casa Mia“ in Dortmund-Marten etwa dauerhaft geschlossen?
Auf Anfrage unserer Redaktion kann Inhaber Aldo Rifati Entwarnung geben. Seine Pizzeria, die es mittlerweile seit über 13 Jahren gibt, betreibt er auch weiterhin – allerdings musste der 47-Jährige die Öffnungszeiten deutlich reduzieren. „Ich habe nur noch freitags, samstags und sonntags geöffnet.“
Mit gestiegenen Energiekosten und einer schrumpfenden Kundschaft begründet der fünffache Vater den radikalen Schritt: „Die Kosten haben sich verdoppelt, während ich immer weniger Arbeit habe.“ Das Geld sitze bei den Menschen einfach nicht mehr so locker, sagt Aldo Rifati. Aktuell zahle er monatlich 1630 Euro für Strom und Gas. „Das macht einfach alles keinen Spaß mehr.“
Sein großes Glück sei, dass er Inhaber der Immobilie sei und keine Miete zahlen müsse. Als Alleinkämpfer, also ohne Personal, kämen er und seine große Familie noch einigermaßen über die Runden. Doch er müsse auf seine Gesundheit aufpassen, auch deshalb habe er sich für die Drei-Tage-Woche entschieden.
Sizilianisches Partyfood
Nach wie vor gibt es bei Aldo Rifati nicht nur Pizza und Pasta. Seit knapp zwei Jahren bietet er auch italienische Gebäck-Spezialitäten und sizilianisches Partyfood an. Mit seiner Konditorei (Pasticceria) „Il Siciliano“ mache er deutlich mehr Umsatz als mit seiner Pizzeria. Das große Problem: Auch hier sei die Auftragslage nicht konstant gut.
Die Nachfrage nach den Konditor-Spezialitäten reiche weit über den Stadtteil Marten hinaus, sagt der Pizzabäcker. Es kämen auch Kunden aus den Nachbarstädten, um zum Beispiel süße Teilchen wie Bigné (Windbeuteln), Cannoli (Cremerollen) und Babà alla napoletana (Hefekuchen mit Rumsirup) oder deftige Spezialitäten wie Arancini, Focaccia oder Cartocciata (gefüllte Reisbällchen, Fladenbrote und Teigtaschen) zu kaufen.

Vor einem Jahr hat Aldo Rifati die Köstlichkeiten gemeinsam mit Simone Papasidero, einem Konditor aus Neapel, hergestellt. Wegen der unsicheren Auftragslage macht der 47-Jährige diesen Job nun alleine. „Um alles besser planen zu können, freue ich mich über Vorbestellungen.“ Einige Teig-Sorten müsse er beispielsweise 24 Stunden im Voraus vorbereiten.
Aldo Rifati möchte gerne in der Gastronomie bleiben. Deshalb versucht er, neue Konzepte zu entwickeln und denkt dabei an Kooperationen oder den Aufbau eines Cateringunternehmens.
Telefonisch immer erreichbar
Die Pizzeria Casa Mia, Bärenbruch 4, ist freitags, samstags und sonntags von 17 bis 22 Uhr geöffnet. Immer erreichbar für seine Kunden ist Aldo Rifati unter Tel. 0152/08 75 80 08.
Der Termin steht fest: Traditionsoptiker Rottler eröffnet erste Filiale im Dortmunder Westen
Sprengsatz-Fund in einer herrenlosen Sporttasche: Darum waren die Anwohner nicht in Gefahr
Erst geht das Eis, dann kommt der Schaum: Eishalle im Revierpark feiert das Saison-Ende
Dortmunder Pizzeria-Inhaber zieht die Reißleine: Aldo Rifati reduziert Öffnungszeiten radikal