Anm. d. R.: Bei der Recherche für diesen Text war noch nicht abschließend bestätigt, dass der Pizza-Bäcker Fahad Javadzadeh verstorben ist. Mittlerweile steht der Termin für seine Beerdigung fest.
Ein kleines Schild hängt von Innen im Fenster der Pizzeria „Asal“ an der Lütgendortmunder Straße 41. Zehn Worte stehen dort, handgeschrieben. Zehn Worte, die eine traurige Nachricht übermitteln: „Pizzeria ASAL bleibt geschlossen, da Farhad Javad leider verstorben ist.“
Links neben der Eingangstür, an einem kleinen Mauervorsprung, lehnen je ein Strauß Rosen und Tulpen. Drei Kerzen – Lichter, wie sie sonst auf Gräbern zu finden sind –, stehen davor.

Sie sind wohl Zeichen der Trauer um den Besitzer der Pizzeria. Um Fahad Javadzadeh, den Pizza-Bäcker und Gastronomen, den es nicht mehr geben soll. Auch auf Facebook hat jemand ein Foto des Zettels mit der traurigen Nachricht geteilt, auch dort ist die Bestürzung groß. Unter dem Post wünschen viele den Angehörigen Beileid. Können es gar nicht glauben, dass Javadzadeh so „verdammt jung von uns gegangen“ zu sein scheint.
Als wir mit dem Gastronomen zur Eröffnung der Pizzeria im Juni sprachen, war er 37. Was genau mit ihm passiert ist, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Auch für seinen plötzlichen Tod gibt es außer dem Aushang im Laden keine Bestätigung. Nachbarn, mit denen wir gesprochen haben, hatten den Zettel entweder noch gar nicht gesehen – oder wissen auch nicht mehr.

Die Pizzeria „Asal“ gab es nicht mal ein Jahr: Erst am 1. Juni hatte Javadzadeh sie eröffnet. Zuvor hatte die Bäckerei Grobe dort eine alteingesessene, kleine Filiale.
Keine zwei Monate später dann backte der damals 37-Jährige dort seine Pizzen. Er hatte sich für den Standort entschieden, obwohl in unmittelbarer Nähe noch vier weitere Pizzerien sind. Die Konkurrenz fürchte er nicht, sagte er damals. Im Gegenteil, sie sporne ihn an: „Ich weiß, was ich kann“, war er sich sicher.
Viele Jahre schon Pizzabäcker
In jedem Fall konnte er auf viel Erfahrung zurückgreifen: Fast sein ganzes Leben hat Fahad Javadzadeh als Pizzabäcker gearbeitet. Mit 16 jobbte er zum ersten Mal in einer Pizzeria in der Dortmunder Innenstadt. Eigentlich wollte er nur ein bisschen was für seinen Führerschein dazuverdienen. Als der Inhaber den Laden aber aufgeben wollte, übernahm Javadzadeh ihn kurzerhand – und blieb in der Gastronomie.
Egal ob Zutaten oder Zubereitung – Javadzadeh zeigte sich bei der Eröffnung von „Asal“ penibel. Er bereitete nicht nur den Teig selbst zu, anders als viele Kollegen beschränkte er seine Speisekarte auf Pizzen, einige Nudelgerichte und Salate. „Ich konzentriere mich auf eine Sache und mache das richtig“, erklärte er. Arbeit könne er zudem nicht gut abgeben, sagte er, und so war sein ambitionierter Plan, den Laden allein zu schmeißen.
Seine Pizzeria benannte Fahad Javadzadeh nach seiner kleinen Tochter: „Asal“ ist persisch und bedeutet Honig. Als wir ihn im Sommer trafen, hatte der 37-Jährige eine kleine Familie. Eine Frau, einen Sohn und Tochter „Asal“.

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