Gastwirt Thomas Wüstefeld ist sauer über ein Gerücht „Daran kann ein Geschäft kaputt gehen“

„Daran kann ein Geschäft kaputtgehen“: Gastwirt wütend über Gerücht
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Das Gasthaus Wüstefeld in der Hörder Rathausstraße 3 ist das letzte seiner Art in der Hörder Innenstadt. Es hat eine urige Einrichtung, einen kleinen Biergarten und einen großen Saal.

Auf der Speisekarte stehen westfälische Spezialitäten. Besonders beliebt sind Wildgerichte und Stielmus. Küchenchef Thomas Wüstefeld steht noch höchstpersönlich hinterm Herd. Seine Frau Jovanka ist im Service tätig. Seit 35 Jahren führt das Ehepaar die Gaststätte im Dortmunder Süden.

Das Gasthaus Wüstefeld in der Hörder Fußgängerzone.
Das Gasthaus Wüstefeld in der Hörder Fußgängerzone. Ein böses Gerücht sorgt hier für Ärger. © Jörg Bauerfeld

Corona hat dem Ehepaar wirtschaftlich zugesetzt. „Das merken wir immer noch.“ Der 65-Jährige kennt das Geschäft und weiß, dass es in der Gastwirtschaft immer mal Höhen und Tiefen gibt. Er versucht, mit Qualität und fairen Preisen dagegenzuhalten. Aber wenn ein böses Gerücht die Runde macht, kann er nichts dagegen tun. Grund ist eine Verkaufsanzeige der Immobilie, in der das Gasthaus Wüstefeld seit über 100 Jahren ist.

Anzeige seit 2021

Die ist zwar schon seit 2021 geschaltet, doch vor wenigen Wochen machte sich das Gerücht im Stadtteil breit, das Gasthaus Wüstefeld sei am Ende und die Familie müsse es verkaufen. „Das ist nicht wahr. Wir sind noch hier und werden auch bleiben“, so Thomas Wüstefeld. „So ein Gerücht kann ein Geschäft kaputtmachen.“ Er habe in den letzten Wochen immer wieder Anrufe bekommen, ob das Gasthaus noch geöffnet sei. „Der Umsatz ist deswegen zurückgegangen“, so der Gastronom.

Langsam im Rentenalter

Die Lage in der Hörder Fußgängerzone, die ansonsten Gold wert ist, ist bei einem solchen Gerücht eher hinderlich. Hier fährt man nicht mal eben vorbei, um zu sehen, ob das Gasthaus noch geöffnet hat. „Wir haben vor vier Jahren die Verkaufsanzeige geschaltet, um den Markt einmal zu sondieren“, sagt Thomas Wüstefeld. Er und seine Frau gehen langsam ins Rentenalter und würden das Gasthaus bei einem guten Angebot auch verkaufen.

Phönixbräu Hörde.
Der Eingang zum Biergarten. Hier ist auch das Phönixbräu im Ausschank. © Jörg Bauerfeld

Für 746.000 Euro ist die Immobilie zu haben. 480 Quadratmeter Gesamtfläche sind es, davon 220 Quadratmeter Gastraum. „Wenn wir verkaufen, sagen wir allen Gästen frühzeitig Bescheid“, so Wüstefeld, „das haben wir versprochen.“ Doch: „Wir sind noch da“, sagt der 65-Jährige.

Geöffnet ist das Haus Wüstefeld an viereinhalb Tagen in der Woche. Mittwoch bis Freitag 11 bis 22 Uhr, sonntags 11 bis 15 Uhr. Montag und Dienstag ist Ruhetag. Zudem gibt es vier Hotelzimmer. „Die sind gut belegt“, so Thomas Wüstefeld.

Stand zum Hörder Frühling

Zum Hörder Frühling hat das Haus Wüstefeld wieder ein besonderes Angebot im Außenbereich. Zum Stadtfest gibt es in der Fußgängerzone Stielmus mit Frikadellen. Es gibt Bratwürstchen und andere leckere Sachen. Dazu gibt es das einzigartige Phönixbräu vom Fass. Dieses naturtrübe Bier gibt es übrigens nur im Gasthaus Wüstefeld.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 31. März 2025.