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Einbrecher plündern Pferdehof im Dortmunder Süden
Einbruch
Der Schaden, der bei dem Einbruch entstand, ist hoch. Doch die Besitzer des kleinen Islandpferdehofes wollen weitermachen – auch aus emotionalen Gründen.
Ob es eine Bande war, lässt sich schwer sagen. Die Täter wussten aber genau, was sie taten. Mit einem Lieferwagen fuhren sie bei dem versteckt gelegenen Anwesen vor und nahmen mit, was nicht niet- und nagelfest war.
„Ein Nachbar hatte den Wagen bemerkt, sich aber nichts Besonderes dabei gedacht, zumal dort leere Kästen eingeladen wurden“, sagt Thomas Schmidt. Er betreibt seit einigen Jahren den kleinen Pferdehof Florianblick in der Berghofer Mark.
Ein Treffpunkt für die Nachbarschaft
„Wir hatten auf dem Hof eine kleine Feier, die leeren Kisten standen da noch, da haben die Diebe die auch gleich eingepackt“, sagt Schmidt. Der kann das Geschehene noch gar nicht fassen. Der kleine Pferdehof ist ein Idyll. Hier, im Dortmunder Süden, scheint die Welt noch in Ordnung – scheint.
Nachbarskinder besuchen regelmäßig die Pferde, bieten ihre Hilfe an und genießen die Zeit auf dem Islandpferdehof. „Ich habe nie damit gerechnet, dass hier eingebrochen wird“, sagt Thorsten Schmidt. Vielleicht sei das auch ein wenig blauäugig gewesen.

Videokameras sollen Einbrecher in Zukunft fernhalten. © Jörg Bauerfeld
Fakt ist, dass sich die Diebe auskennen mussten. Denn die Einfahrt zum Hof ist weder mit einem Hinweisschild gekennzeichnet noch leicht zu finden. „Es wurden mehrere Sättel (u.a. Massimo), elektronische Maschinen, unsere komplette STIHL-Ausrüstung, Werkzeuge und Zubehör entwendet“, sagt Schmidt, der in den öffentlichen Netzwerken darum bittet, die Augen offenzuhalten, falls die Geräte angeboten würden.
Vor drei Jahre den Hof geerbt
Vor drei Jahren haben Thorsten Schmidt und seine Frau den Hof geerbt. „Ich hatte im Ursprung mit dem Hofe und den Pferden gar nichts zu tun“, sagt Schmidt. Der Hof war ein Hobby des Vaters, Thorsten Schmidt ist da eher der Motorradfahrer.
Nach dem Tod des Vaters musste dann eine Entscheidung getroffen werden. Hof oder nicht Hof. „Mit Freunden zusammen haben wir uns dann zum Grillen verabredet und ich habe gesagt, dass uns alleine der Hof zu groß ist“, sagt Schmidt. Mit einem befreundeten Pärchen kam dann der Entschluss auf, den Hof zu halten.
Leergut und teures Werkzeug verschwunden
Die Frauen kannten sich mit Pferden gut aus, die Männer renovierten die Ställe und das Haus. „Anfang Dezember ist dann immer ein großes Grünkohlessen auf dem Hof“, so Schmidt. Auch in diesem Jahr. Dazu gab es natürlich auch ein Fläschchen Bier.
„Ich kam also zum Hof und wollte das Leergut wegbringen, aber das war nicht mehr da“, sagt der Hofbesitzer. Der dachte zunächst an einen Streich, bis er bemerkte, dass auch das teure Werkzeug verschwunden war. Dazu die teuren Sättel, die vor Ort gelagert waren.
In der Nachbarschaft eine Laube aufgebrochen
Die Diebe sind durch die Werkstatt ins Gebäude eingedrungen, haben dann eine dicke Eisentür aufgebrochen und sich dann ans Ausräumen gemacht. Auch bei einem Nachbarn wurde eine Laube aufgebrochen und die ebenfalls ausgeräumt.
„Nach dem Einbruch mussten wir erst einmal überlegen, ob es auf dem Hof weitergeht“, sagt Schmidt. Es geht weiter, das war schnell klar. Auch wegen der 12 Pferde, die auf dem Hof zuhause sind. Einige sind „Einsteller“, andere gehören der Familie Schmidt.
Und die hat jetzt vorgesorgt für den nächsten Einbruch. Den Dieben soll es nicht noch einmal so leicht gemacht werden. Was genau alles gemacht wurde, das verrät Schmidt nicht. Nur so viel: „Wir haben die Bude jetzt sicherer gemacht.“
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
