Günna ist ein Dortmunder Original. © Foto Menne/Montage Klose
Pferde, die arbeiten, nennt man im Volksmund Esel
Glosse: Wenn Sie Günna fragen …
Wenn Sie Günna fragen, hat Günna immer eine ganz eigene Sicht auf die Dinge. Immer ehrlich, immer direkt, immer Dortmund. Thema diesmal: Personalmangel und Arbeitsmoral.
Hömma, Fritz, du wirst davon auch ein Lied singen können abba im Moment hörste überall nur die gleiche alte Leier vom Personalmangel. Inne Gastronomie und im Handwerk krächzen sie den Mangelblues dat Leute fehln genau wie inne Reisebranche odda bei alle Dienstleister.
Selbs Doatmunda Freibäder drohen trotz bestem Freibadwetter dat sie später aufmachen abba dafür früher zumachen und sogar manche Bäder ganz schliessen und dat iss nach dem Bolzen mit ungeheizte Schwimmbecken schon der nächste Hammer von denen. Da frach ich mich abba nebenbei ob da dat Personalproblem nich an ganz anderer Stelle sichtbar iss als am Beckenrand abba dat iss in Doatmund ja kein Einzelfall und ja fast schon sowat wie Brauchtumspflege.
Corona-Reset
Doch wat iss denn jetz überall anders als wie vor 3 Jahre? Wo iss dat ganze Personal hin wat da jetz fehlt odda will etwa keiner mehr arbeiten? Viele sagen dat dat am Corona-Reset liegt weil inne Pandemie so viele systemirrelevanten Mitarbeiter entlassen wurden und sich viele davon zwangsläufich andere Jobs suchen mussten. Beide Deutschen Bahn iss woll der schlechte Lohn Schuld und irgendwie werd ich dat Gefühl nich los dat viele Leute inzwischen irgendwas mit Gendern und Medien machen.
In Rente sind wahrscheinlich auch reichlich gegangen und man hört auch schomma dat ein nich so geringer Teil von unsam Nachwuchs keiner Erwerbstätichkeit nachgehn muss weil die gut verdienenden Eltern sie sponsern und sie als Freelancer-Model nur ab und zu ma in ein Work-Life-Balance-Projekt schnuppern bis sie merken dat Maloche zu nix anderem führt als zu noch mehr Maloche und man Pferde die arbeiten im Volksmund Esel nennt.
Viele Arbeitsplätze sind nicht sexy
Arbeitsplätze im Gesundheitswesen odda inne Kulturbranche dagegen sind wegene Unsicherheit der Politik mehr son befrustetes Arbeitsverhältnis und daher alles andere als sexy vor allem wenn von Minister Corona-Kalle schon widda geunkt wird wie schlimm der Herbst für uns werden soll.
Ich geh ährlich gesacht imma schon gerne schuften wie son Brunnenputzer und geh nich nur auf Arbeit weil wir zu Hause Grundwasser im Sofa ham und dat hab ich wie viele andere Doatmunda von Vatta und Mutta abgekuckt. Abba dat warn auch noch andere Zeiten und vor allem war da unsere Welt noch uncoronös.
Hömma, Fritz, fallze noch Personal hass dann lass uns mitten alten Doatmunda Spruch auf frühere und leistungsfähigere Zeiten anstossen: Wer Dag för Dag sin Dagwerk deit-und imma op sin Posten steit- und deit dat gut und deit dat gern-der darf sich ok mal amüseern! Prost.
