Große Aufregung herrschte am Dienstagvormittag (28.3.) am und im Christlichen Jugenddorf (CJD) in Dortmund Kley. Um 10.06 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert, weil in dem Berufskolleg, das sich auf dem Gelände befindet, Reizgas freigesetzt wurde. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
Als die ersten Rettungskräfte eine Minute später an der Kleybredde eintrafen, kamen ihnen bereits mehrere hustende Jugendliche entgegen. Schnell wurde seitens der Feuerwehr das so genannte „MANV10“-Alarmprotokoll (Massenanfall von bis zu zehn Verletzten) ausgelöst. 24 Einsatzkräfte (Rettungsdienst, Feuerwehr, Führungsdienst) waren schließlich vor Ort.
Polizei Dortmund ermittelt
„Wir haben 33 Patienten untersucht und versorgt, drei haben wir sicherheitshalber ins Krankenhaus transportiert“, berichtete ein Feuerwehr-Sprecher auf Anfrage der Redaktion. Die genaue Diagnose könne er nicht nennen, vermutlich handelt es sich um durch das Reizgas ausgelöste Augen- und Atemwegsreizungen. Neben zwei Schülern wurde auch eine Lehrerin in die Klinik gebracht.
Was genau am Dienstagvormittag in dem Schul-Gebäude des Christlichen Jugenddorfs passiert ist, ermittelt nun die Polizei Dortmund. „Es gibt einen Tatverdächtigen“, berichtet Polizei-Sprecher Peter Bandermann am späten Mittag. Gegen ihn sei ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet worden.
Das Reizgas sei in einem Klassenraum versprüht worden, so Peter Bandermann. Welche Konsequenzen der Vorfall für den Tatverdächtigen haben wird, konnte er am Dienstag noch nicht sagen.
Der dringliche Appell des Polizeisprechers: Niemals Pfeffer-oder Tierabwehrspray mit in die Schule nehmen. „Dann kommt man erst gar nicht in eine solche missliche Lage.“
„Keine böse Absicht“
Auch CJD-Unternehmenssprecher Stephan Kottkamp äußerte sich am späten Dienstagnachmittag im Gespräch mit dieser Redaktion zum Vorfall. Er versicherte: „Es war ein Unfall, ein Versehen, hinter dem Vorfall steckte keine böse Absicht.“ Der Schüler, der im Besitz der Pfefferspray-Dose war, gelte nicht als aggressiv.
Die Polizei habe circa zwei Stunden vor Ort ermittelt und Zeugen befragt. Zwischenzeitlich sei das Gebäude gelüftet, danach der Unterricht fortgesetzt worden, so Stephan Kottkamp. Einige Schüler hätten mit Angst und Panik auf den Feuerwehr- und Polizei-Einsatz reagiert. „Sie wurden von uns pädagogisch betreut.“
Nach knapp drei Stunden war der „Spuk“ vorbei. Der größte Teil der Rettungskräfte verließ zwischen 11 und 11.30 Uhr den Einsatzort, das letzte Fahrzeug machte sich um 12.45 Uhr auf den Rückweg.
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